Ethische Symmetrie in der partizipativen Forschung mit Kindern
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3120Schlagworte:
Erwachsene, Kinder, Forschungsethik, generationale Differenz, partizipative Forschung, relationale Agency, SorgebeziehungenAbstract
Partizipative Ansätze werden derzeit als Forschungsprogrammatik vielfach erprobt, und in diesem Zusammenhang werden auch die spezifischen forschungsethischen Herausforderungen reflektiert, die sich hieraus ergeben. Für die partizipative Forschung mit Kindern stellen sich besondere ethische Fragen, da hier intergenerationale Sorge- und Machtbeziehungen potenziell mit dem partizipativen Anspruch konfligieren, Kinder als "privilegiertes Erkenntnissubjekt" (BERGOLD 2013, S.1) in den gesamten Forschungsprozess konstitutiv einzubeziehen. Mit Bezug auf die interdisziplinären Childhood Studies diskutieren wir daher im Folgenden, inwiefern es für die partizipative Forschung eines interdependenten und relationalen Akteur_innenbegriffs bedarf, um Forschung mit Kindern partnerschaftlich zu gestalten. Entlang dieses Arguments plädieren wir für das Prinzip einer "ethischen Symmetrie" in der partizipativen Forschung mit Kindern. Anhand der Erfahrungen aus einem laufenden Forschungsprojekt zur alltäglichen Zugehörigkeitsarbeit von Kindern loten wir die forschungspraktischen Implikationen aus, die sich aus unseren forschungsethischen Erwägungen ergeben. Sowohl bei der Entwicklung der Forschungsfrage als auch bei der Etablierung von Forschungsbeziehungen sowie bei der "Performanz" der Forschung mussten wir mit ethischen Ambivalenzen umgehen. Wir skizzieren diese Herausforderungen im Sinne einer "praktischen Ethik" und zeigen die Möglichkeitsspielräume sowie Dilemmata auf, die sich aus einem partizipativen Forschungsansatz mit Kindern angesichts der generationalen Differenz ergeben.
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