Ethische Symmetrie in der partizipativen Forschung mit Kindern

Autor/innen

  • Florian Eßer Stiftung Universität Hildesheim
  • Miriam Sitter Stiftung Universität Hildesheim

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3120

Schlagworte:

Erwachsene, Kinder, Forschungsethik, generationale Differenz, partizipative Forschung, relationale Agency, Sorge­beziehungen

Abstract

Partizipative Ansätze werden derzeit als Forschungsprogrammatik vielfach erprobt, und in diesem Zusammenhang werden auch die spezifischen forschungsethischen Herausforderungen reflektiert, die sich hieraus ergeben. Für die partizipative Forschung mit Kindern stellen sich besondere ethische Fragen, da hier intergenerationale Sorge- und Machtbeziehungen potenziell mit dem partizipativen Anspruch konfligieren, Kinder als "privilegiertes Erkenntnissubjekt" (BERGOLD 2013, S.1) in den gesamten Forschungsprozess konstitutiv einzubeziehen. Mit Bezug auf die interdisziplinären Childhood Studies diskutieren wir daher im Folgenden, inwiefern es für die partizipative Forschung eines interdependenten und relationalen Akteur_innenbegriffs bedarf, um Forschung mit Kindern partnerschaftlich zu gestalten. Entlang dieses Arguments plädieren wir für das Prinzip einer "ethischen Symmetrie" in der partizipativen Forschung mit Kindern. Anhand der Erfahrungen aus einem laufenden Forschungsprojekt zur alltäglichen Zugehörigkeitsarbeit von Kindern loten wir die forschungspraktischen Implikationen aus, die sich aus unseren forschungsethischen Erwägungen ergeben. Sowohl bei der Entwicklung der Forschungsfrage als auch bei der Etablierung von Forschungsbeziehungen sowie bei der "Performanz" der Forschung mussten wir mit ethischen Ambivalenzen umgehen. Wir skizzieren diese Herausforderungen im Sinne einer "praktischen Ethik" und zeigen die Möglichkeitsspielräume sowie Dilemmata auf, die sich aus einem partizipativen Forschungsansatz mit Kindern angesichts der generationalen Differenz ergeben.

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Autor/innen-Biografien

Florian Eßer, Stiftung Universität Hildesheim

Florian EßER, Akademischer Rat am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik an der Stiftung Universität Hildesheim. Mitglied des Vorstands der Sektion "Soziologie der Kindheit" in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und Board Member des Research Network "Sociology of Children and Childhood" der European Sociological Association (ESA). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der sozialpädagogischen Kindheitsforschung, der Geschichte der Sozialpädagogik, der Kinder- und Jugendhilfeforschung sowie bei ethnografischen Forschungszugängen.

Miriam Sitter, Stiftung Universität Hildesheim

Miriam SITTER, Soziologin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik an der Stiftung Universität Hildesheim. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen wissenssoziologische Studien über Kinder und Kindheit(en) in bildungspolitischen Diskursen sowie Methoden und Methodologien der partizipativen Forschung mit Kindern. Sie ist Vorsitzende des "LÖWENZAHN"-Trauerzentrums für Kinder und Jugendliche e.V. in Hannover und lehrt und forscht international u.a. zur Bedeutung von tröstlicher post mortem-Symbolik und Empowerment in der sozialen Begleitung von trauernden Kindern.

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Veröffentlicht

2018-09-26

Zitationsvorschlag

Eßer, F., & Sitter, M. (2018). Ethische Symmetrie in der partizipativen Forschung mit Kindern. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 19(3). https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3120

Ausgabe

Rubrik

Forschungsethik in der qualitativen Forschung