"Es ist mir wichtig, dass die Studierenden sehen, dass Reflexion ohne Theorie ja gar nicht funktioniert." Epistemologische Zugänge von Hochschullehrenden zum Theorie-Praxis-Problem in der Lehrer*innenbildung
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-20.3.3129Schlagworte:
Theorie-Praxis-Bezug, Lehrer*innenbildung, Hochschullehrende, epistemologische Überzeugungen, Grounded-Theory-Methodologie, problemzentriertes Interview, FallanalyseAbstract
Wie wissenschaftliches Wissen und schulpraktisches Können mit Blick auf (späteres) professionelles Lehrer*innenhandeln besser miteinander verschränkt werden können, ist eine zentrale Frage der Lehrer*innenbildung, die im Zuge der Modularisierung der Lehramtsstudiengänge und der Einführung universitär begleiteter Praxisphasen aktuell verstärkt diskutiert wird. Im vorliegenden Beitrag rekonstruiere ich auf der Basis problemzentrierter Interviews die Perspektive von Hochschullehrenden auf das sog. Theorie-Praxis-Problem. Dabei zeigt sich, dass die Dozierenden grundlegende Aussagen über ihre Überzeugungen zum Wissenserwerb in der Lehrer*innenbildung machen. Diese epistemologischen Überzeugungen stützen sich zum einen auf ihre Beobachtungen und Wahrnehmungen studentischen Lernens in praxisorientierten Lehr-Lern-Settings, zum anderen sind sie durch die jeweiligen fachdisziplinären Hintergründe der Lehrenden beeinflusst. In Abhängigkeit von Problemattribution und Lehr-Lern-Überzeugungen entwickeln die Dozierenden unterschiedliche didaktische Lösungsansätze, die an verschiedenen (personellen, curricularen, institutionellen) Ebenen ansetzen. Mithilfe der Grounded-Theory-Methodologie konnte ein Modell epistemologischer Überzeugungen von Hochschullehrenden bzgl. Theorie-Praxis-relationierter Lehrer*innenbildung entwickelt werden, mit dem sich Bedingungen, Einflusskontexte, Strategien und Konsequenzen dieser Überzeugungen beschreiben lassen.
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