YouTube, Google, Facebook: Forschung mit Online-Videos und Forschungsethik im 21. Jahrhundert

Autor/innen

  • Nicolas Legewie Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
  • Anne Nassauer Freie Universität Berlin

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3130

Schlagworte:

Forschungsethik, Internetforschung, Videodaten, Vertraulichkeit, informierte Einwilligung, Privatsphäre, Web 2.0, YouTube

Abstract

Seit Anfang der 2000er Jahre hat die rasante Verbreitung von Kameras durch Mobiltelefone, Überwachungskameras und Body Cameras zu einem starken Anstieg von Videoaufnahmen menschlicher Interaktionen geführt. Über Webseiten, die auf Nutzer*innen-generierten Inhalten aufbauen (z.B. YouTube) sowie Live-Streaming-Seiten (z.B. GeoCam) wird der Zugang zu solchem Videomaterial enorm erleichtert und ist heute für Forschende nur einen Mausklick entfernt. Während die Nutzung dieser Datenbestände großes Potenzial für die sozialwissenschaftliche Forschung verspricht, wirft sie auch forschungsethische Fragen auf, die existierende Richtlinien und Veröffentlichungen bislang nur teilweise beantworten können. In unserem Artikel beziehen wir bestehende forschungsethische Prinzipien und Überlegungen auf die Forschung mit Online-Videodaten. Wir diskutieren fünf Bereiche, die für die Nutzung von Online-Videodaten aus forschungsethischer Sicht besonders relevant sind bzw. in denen solche Forschung besondere Potenziale verspricht: die informierte Einwilligung, Analysemöglichkeiten, Privatsphäre, Transparenz und die Vermeidung von Schaden. Wir zeigen auf, wie diese Bereiche zusammenhängen und wie Forschende sowie Leser*innen von Studien mit Online-Videodaten diese in forschungsethischer Hinsicht bewerten können. Wir hoffen, mit diesem Artikel zu einer informierten und transparenteren Diskussion zum Thema Forschungsethik im Bereich der Forschung mit Online-Videodaten beitragen zu können.

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Autor/innen-Biografien

Nicolas Legewie, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)

Nicolas LEGEWIE is a research associate at the German Institute for Economic Research (DIW Berlin). His research interests include social inequality and mobility, migration, and social networks. His methodological interests include qualitative comparative analysis (QCA), visual data analysis (VDA), and research methodology. He is currently co-leading the research project "Mentoring of Refugees" (MORE), which examines the impact of a mentoring program on the integration of refugees in Germany through a randomized control trial.

Anne Nassauer, Freie Universität Berlin

Anne NASSAUER is an assistant professor at the Department of Sociology at the John F. Kennedy Institute, Freie Universität Berlin. Her research areas include collective behavior, micro-sociology, violence, and social movements. Her methodological interests include video data analysis (VDA), qualitative research design and qualitative comparative analysis (QCA). She is currently conducting several research projects studying violence from an interdisciplinary perspective through the use of online video data.

Veröffentlicht

2018-09-26

Zitationsvorschlag

Legewie, N., & Nassauer, A. (2018). YouTube, Google, Facebook: Forschung mit Online-Videos und Forschungsethik im 21. Jahrhundert. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 19(3). https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3130

Ausgabe

Rubrik

Forschungsethik in der qualitativen Forschung