YouTube, Google, Facebook: Forschung mit Online-Videos und Forschungsethik im 21. Jahrhundert
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3130Schlagworte:
Forschungsethik, Internetforschung, Videodaten, Vertraulichkeit, informierte Einwilligung, Privatsphäre, Web 2.0, YouTubeAbstract
Seit Anfang der 2000er Jahre hat die rasante Verbreitung von Kameras durch Mobiltelefone, Überwachungskameras und Body Cameras zu einem starken Anstieg von Videoaufnahmen menschlicher Interaktionen geführt. Über Webseiten, die auf Nutzer*innen-generierten Inhalten aufbauen (z.B. YouTube) sowie Live-Streaming-Seiten (z.B. GeoCam) wird der Zugang zu solchem Videomaterial enorm erleichtert und ist heute für Forschende nur einen Mausklick entfernt. Während die Nutzung dieser Datenbestände großes Potenzial für die sozialwissenschaftliche Forschung verspricht, wirft sie auch forschungsethische Fragen auf, die existierende Richtlinien und Veröffentlichungen bislang nur teilweise beantworten können. In unserem Artikel beziehen wir bestehende forschungsethische Prinzipien und Überlegungen auf die Forschung mit Online-Videodaten. Wir diskutieren fünf Bereiche, die für die Nutzung von Online-Videodaten aus forschungsethischer Sicht besonders relevant sind bzw. in denen solche Forschung besondere Potenziale verspricht: die informierte Einwilligung, Analysemöglichkeiten, Privatsphäre, Transparenz und die Vermeidung von Schaden. Wir zeigen auf, wie diese Bereiche zusammenhängen und wie Forschende sowie Leser*innen von Studien mit Online-Videodaten diese in forschungsethischer Hinsicht bewerten können. Wir hoffen, mit diesem Artikel zu einer informierten und transparenteren Diskussion zum Thema Forschungsethik im Bereich der Forschung mit Online-Videodaten beitragen zu können.
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