Forschen über die Pharmaindustrie: Ethische Positionierung in einem globalen Machtgeflecht
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3139Schlagworte:
ethische Selbstreflexion, Leid, Medizinethnologie, Pharmaindustrie, Rollenkonflikt, TansaniaAbstract
Unter Berücksichtigung globaler Machtverhältnisse in Bezug auf gesundheitliche Versorgung untersuchte ich im Rahmen einer medizinethnologischen Studie die Einführung eines neuen – inzwischen global führenden – Antimalaria-Medikaments in Tansania. Dabei wurde ich mit menschlichem Leid, der Erfahrung der Sterblichkeit (Malaria) und Konflikten auf eine Art und Weise konfrontiert, die ethische Fragen nach Verantwortung, Respekt und den eigenen Handlungsmöglichkeiten aufgeworfen hat. In diesem Artikel reflektiere ich meine Feldforschungserfahrungen im Hinblick auf ethische Positionierungen in einem Machtgeflecht, das unterschiedliche Rollen und (eigene bzw. Fremd-) Erwartungen in einem sensiblen, teils von Misstrauen geprägten Forschungsfeld beinhaltet. Vor diesem Hintergrund thematisiere ich forschungsethische Herausforderungen, Maßstäbe und Problemstellungen, die für qualitativ Forschende und insbesondere für die gegenwärtige (Medizin-) Ethnologie mit ihrer transkulturellen und transdisziplinären Problemstellung relevant sind. Der Fokus liegt zum einen auf Aspekten von Vertraulichkeit und Transparenz – Kernanliegen ethisch verantwortlichen Forschens – gegenüber InformantInnen und TeilnehmerInnen im Feld. Zum anderen greife ich die Frage auf, welchen Einfluss moralische (Selbst-) Zweifel bezüglich der eigenen Rolle als ForscherIn in besonderen Milieus (hier: Pharmaindustrie) auf die Datengewinnung und Analyse ausüben können.
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