Kommunikative Validierung und Rückgabe von Ergebnissen als Rechenschaftspflicht in der qualitativen Forschung: Das Beispiel einer südafrikanischen Community-basierten Organisation

Autor/innen

  • Thirusha Naidu University of KwaZulu-Natal
  • Neil Prose Duke University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3153

Schlagworte:

Rechenschaftspflicht, Autonomie, Verbreitung, Member-Checking, prozessurale Ethik, Rückgabe von Ergebnissen, soziale Gerechtigkeit, Rücknahmepraxis, kommunikative Validierung

Abstract

Die Kommunikation von Ergebnissen an Studienteilnehmende wird in der qualitativen Forschung weniger häufig in Betracht gezogen als beispielsweise in der medizinischen oder genetischen Forschung. Wir besprechen ethische Aspekte der Planung, Vorbereitung und Umsetzung der Rückgabe von Studienergebnissen an Mitglieder einer lokalen, Community-basierten Organisation in Südafrika. Die Organisation leistet Betreuungs- und Unterstützungsangebote in der ländlichen Gegend von KwaZulu-Natal. Wir begreifen die Rückgabe von Ergebnissen als Dreh- und Angelpunkt der Rechenschaftspflicht von Forschenden und schlagen die kommunikative Validierung und Verbreitung von Studienergebnissen in den beteiligten Communities als ethischen Imperativ vor. Wir propagieren eine rituelle Kritik, die gängige Ethik-Systeme hinterfragt und in eine Neubewertung und Verbesserung der Praxis mündet. Anhand eines Fallbeispiels veranschaulichen wir, wie Ergebnisse auf eine Art und Weise zurückgegeben werden können, die für Studienteilnehmende möglichst relevant, zugänglich, sinnvoll und nützlich ist. Schließlich überlegen wir, wie die Verbreitung von Ergebnissen auch an ein breiteres Publikum verantwortungsvoll gestaltet werden kann. Es ist grundsätzlich geboten, die Ergebnisse in einer Form darzustellen, die mit den Bezugsrahmen der Studienteilnehmenden übereinstimmt. Die Begriffe "Rechenschaftspflicht" oder "Rückgabepraxis" sind passende Bezeichnungen, um Forschende zu ermutigen, die philosophischen, ethischen und methodologischen Positionen zu kommunikativer Validierung zu überprüfen und Praxen der Rückgabe und Verbreitung von Ergebnissen zu reflektieren.

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Autor/innen-Biografien

Thirusha Naidu, University of KwaZulu-Natal

Thirusha NAIDU is a clinical psychologist and researcher in the Department of Behavioural Medicine at the University of KwaZulu-Natal. Her research interests include community psychology, health psychology, health worker health and well-being, patient-practitioner communication, narrative research, ethics in qualitative research, poetry in research and reflective practice.

Neil Prose, Duke University

Neil PROSE is a dermatologist and faculty member at Duke University Global Health Humanities Program. His main area of academic interest is provider-patient communication. He is actively involved in developing new models for teaching empathic communication skills to medical students, nurses, midwives, and doctors in low and middle income countries. His work includes developing curricula for medical and midwifery students in South Africa, Ethiopia and southern Chile, and for midwives and health extension workers in Ethiopia.

Veröffentlicht

2018-09-26

Zitationsvorschlag

Naidu, T., & Prose, N. (2018). Kommunikative Validierung und Rückgabe von Ergebnissen als Rechenschaftspflicht in der qualitativen Forschung: Das Beispiel einer südafrikanischen Community-basierten Organisation. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 19(3). https://doi.org/10.17169/fqs-19.3.3153

Ausgabe

Rubrik

Forschungsethik in der qualitativen Forschung