Schreiben als Regelverstoß: Wissensproduktion in der feministischen partizipativen Handlungsforschung
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-20.2.3164Schlagworte:
partizipative Handlungsforschung, Schreibpraktiken, Epistemologie, kritischer Realismus, transgressives Schreiben, Wissensproduktion, alleinstehende MütterAbstract
Schreibprozesse und Form und Format von wissenschaftlichem Wissen folgen zumeist traditionellen Regeln der Wissensproduktion, die durch das Publikationsumfeld noch verstärkt werden. Insoweit existieren für die partizipative Handlungsforschung sehr oft Schreibkonventionen, die den epistemischen und diskursiven Zielen feministischer Forscher/innen entgegenstehen. In diesem Beitrag berichten wir von unserer Erfahrung mit transgressiven Schreibprozessen am Bespiel eines früher veröffentlichten Artikels über und gemeinsam mit einer alleinstehenden Mutter, die in Armut lebte. Wir zeigen daran, dass Konventionen entgegenlaufende Schreibprozesse eine authentischere Reflexion unseres kritisch-realistischen Erkenntnisstandpunktes erlaubten und eher in Einklang waren mit den Prinzipien und Grundannahmen feministisch-partizipativer Handlungsforschung, so etwa mit Blick auf Teilhabe an Macht, auf das Recht an einer eigenen Stimme, auf Reflexivität und Subjektivität. Auch mütterliche Identität und Lebenserfahrung konnten durch transgressive Schreibpraktiken in unterschiedlicher Weise konstruiert werden. Zusätzlich diskutieren wir Vorteile, die hieraus für jene erwachsen, die bereit sind, disziplinären Grenzen von Wissensproduktion entgegenzuarbeiten sowie praktische und ethische Herausforderungen, die in diesem Prozess resultieren können.
Downloads
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2019 Diana L. Gustafson
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.