Der biografische Ansatz in der Einzelfallhilfe mit rechtsextrem orientierten Mädchen und jungen Frauen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.319Schlagworte:
biographische Fallrekonstruktionen, Sozialarbeit, Einzelfallhilfe, rechtsextrem orientierte Mädchen und junge FrauenAbstract
Aufgrund steigender Zahlen rechtsextremer Jugendlicher wird es in der sozialarbeiterischen Praxis zunehmend notwendig, Handlungs- und Umgangsweisen zu entwickeln, um diesen Haltungen wirkungsvoll begegnen zu können. Konzepte der Sozialarbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen ("akzeptierende" und "konfrontierende" Ansätze) fokussieren oft jeweils einseitig spezifische Bereiche des Problems und bleiben damit unzureichend. Die komplexen Wirkungszusammenhänge rechtsextremer Orientierungen, die sich sowohl aus biographischen Prozessen und der Familienvergangenheit als auch aus sozialen Rahmenbedingungen ergeben, werden weder erkannt, noch kann ihnen wirkungsvoll begegnet werden. In meinem Beitrag möchte ich anhand von Fallbeispielen aus meiner Untersuchung zur Gruppendynamik in rechten Jugendcliquen und der Zuwendung insbesondere von Mädchen und jungen Frauen zu diesem Spektrum (KÖTTIG 2004) die Begrenztheit der beiden häufig in der Sozialarbeit eingesetzten Konzepte diskutieren und aufzeigen, dass eine "ganzheitliche" – d.h. biographische – Perspektive zu tief greifenden Einsichten in rechtsextrem orientierte Haltungen und Aktivitäten führt. Auf der Basis des biographischen Fallverstehens können einerseits gezielte Ansatzpunkte für sozialarbeiterische Interventionen entwickelt und andererseits Selbstverstehensprozesse von weiblichen, aber auch männlichen Jugendlichen in Gang gesetzt werden. Solche Arten von Hilfestellungen unterstützen darin, politische Haltungen zu reflektieren, so dass ein Verbleiben in der rechten Szene unwichtig werden kann. Eine an der Biographie orientierte Herangehensweise ermöglicht dabei den Transfer zwischen sozialwissenschaftlichen Forschungsfragestellungen und der Einzelfallhilfe in der Sozialarbeit. URN: urn:nbn:de:0114-fqs080124Downloads
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Veröffentlicht
2008-01-31
Zitationsvorschlag
Köttig, M. (2008). Der biografische Ansatz in der Einzelfallhilfe mit rechtsextrem orientierten Mädchen und jungen Frauen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(1). https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.319
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Copyright (c) 2008 Michaela Köttig
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