Diskurs- und Subjektivierungstheorie meets Gruppendiskussionen – Methodologische Überlegungen zu einer neuen Verbindung

Autor/innen

  • Karen Geipel Technische Universität Berlin

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-20.2.3195

Schlagworte:

Gruppendiskus­sion, Subjektivie­rung, Performati­vität, Judith Butler, post­struk­turalistische Subjektivierungs­analyse, Diskurs­analyse, diskursive Praktiken, doku­men­tarische Methode, Diskursforschung

Abstract

In diesem Beitrag stelle ich Überlegungen zu einer methodologischen Neufundierung von Gruppendiskussionen durch diskurs- und subjektivierungstheoretische Prämissen vor und verdeutliche, worin das Potenzial einer solchen Perspektivierung für poststrukturalistische Diskurs- und Subjektivierungsanalysen besteht. Denn während in der erziehungswissenschaftlichen Diskurs- und Subjektivierungsforschung als Daten zwar zunehmend Äußerungen von Sprecher*innen aus Interviews und ethnografischen Beobachtungen zum Einsatz kommen, stellen Äußerungen aus Gruppendiskussionen eine bislang kaum berücksichtigte Materialsorte in diesem Feld dar. Vielmehr sind Gruppendiskussionen als etablierte Methode der qualitativen Forschung in der Auswertung bis jetzt eng verbunden mit der dokumentarischen Methode, die durch Annahmen der praxeologischen Wissenssoziologie fundiert wird. Demgegenüber steht eine methodologische Begründung des Sprechens in Gruppendiskussionen durch diskurs- und subjektivierungstheoretische Denkfiguren in der deutschsprachigen und internationalen Forschungslandschaft bislang noch aus.

Im vorliegenden Beitrag verbinde ich eine poststrukturalistische Perspektive mit Gruppendiskussionen. Hierzu skizziere ich zum einen methodologische Annahmen, die das Verfahren auf Basis der dokumentarischen Methode bislang fundieren, und führe zum anderen zentrale diskurs- und subjektivierungstheoretische Prämissen einer an den Arbeiten Judith BUTLERs orientierten Perspektive aus. Durch eine anschließende In-Verhältnis-Setzung beider Zugänge zeige ich, inwiefern wesentliche Grundannahmen im Zuge einer poststrukturalisierenden Perspektivierung verschoben werden. Ich schlage vor, Äußerungen in Gruppendiskussionen als Vollzüge situierter diskursiver Praktiken und Ort von Subjektivierungsprozessen zu begreifen.

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Autor/innen-Biografie

Karen Geipel, Technische Universität Berlin

Karen GEIPEL ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Technischen Universität Berlin. Arbeitsschwerpunkte: Subjektivierungs-, Diskurs- und Bildungstheorien/-forschung; Differenz und soziale Ungleichheit mit dem Fokus auf gender und race; Zukunftsentwürfe und Übergang Schule/Beruf; Methodologie und Methoden qualitativer Forschung.

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Veröffentlicht

2019-05-25

Zitationsvorschlag

Geipel, K. (2019). Diskurs- und Subjektivierungstheorie meets Gruppendiskussionen – Methodologische Überlegungen zu einer neuen Verbindung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 20(2). https://doi.org/10.17169/fqs-20.2.3195