Junge Menschen in Pflegeeinrichtungen und Dominanzerfahrungen. Ein ethisches und länderübergreifendes Shortitudinal-Design zur Erforschung des Alltagslebens

Autor/innen

  • Helene Join-Lambert Université Paris Nanterre
  • Janet Boddy University of Sussex
  • Rachel Thomson University of Sussex

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-21.1.3212

Schlagworte:

mobile Methoden, Shortitudinal-Design, Macht und Forschung, Alltagsleben, Pflegeinrichtung, Jugendschutz, Frankreich, Großbritannien

Abstract

Forschungsarbeiten in unterschiedlichen Ländern haben gezeigt, dass junge Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben, häufig negative Dominanzerfahrungen machen. In diesem Beitrag befassen wir uns mit Methoden, die geeignet sind, Machtbeziehungen in den Blick zu nehmen, wenn es darum geht, die Perspektiven von Jugendlichen auf ihr Alltagsleben zu erfassen. Hierzu berichten wir zunächst die Ergebnisse aus einem Review der internationalen Methodenliteratur inkl. ethischer Fragen, die in diesem Kontext relevant werden. Hiervon ausgehend skizzieren wir unseren Ansatz, mit dem wir versucht haben, jungen Menschen mit einem qualitativen und länderübergreifenden Shortitudinal-Design zur Selbstermächtigung im Forschungsprozess zu verhelfen. Insgesamt haben 16 Personen aus französischen und englischen Pflegeeinrichtungen an der Studie teilgenommen. Wir zeigen, wie wir ihnen Kontrolle zurückgegeben haben: über ihre Nutzung der Forschungsinstrumente, über die Themen, die diskutiert wurden und über die Räume, in denen Daten generiert wurden. Deutlich wird, in welcher Weise die Wahlen der Jugendliche die Bereiche reflektieren, in denen sie sich als machtvoll erleben. Die hierzu erforderlichen Methoden erlaubten uns insoweit Einsichten, wie es Jugendlichen gelingen kann, innerhalb der zumeist restriktiven Alltagsbedingungen in Pflegeeinrichtungen eigene Spielräume zu schaffen bzw. zu wahren.

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Autor/innen-Biografien

Helene Join-Lambert, Université Paris Nanterre

Hélène JOIN-LAMBERT is maître de conference in education at the University Paris Nanterre (France). She holds a PhD in sociology and a habilitation in education. Her research focusses on family welfare and child protection systems, more specifically on tensions between perspectives of young people in care, their parents and their carers. Cross national perspective is a major aspect of her work.

Janet Boddy, University of Sussex

Janet BODDY is a professor of child, youth and family studies and was until recently the director of the Centre for Innovation and Research in Childhood and Youth (CIRCY) at the University of Sussex. Her research is concerned with family lives and with services for children and families, in the UK and internationally.

Rachel Thomson, University of Sussex

Rachel THOMSON is professor of childhood and youth studies, her research interests include the study of the life course and transitions, as well as the interdisciplinary fields of gender and sexuality studies. She is a methodological innovator and is especially interested in capturing lived experience, social processes and the interplay of biographical and historical time.

Veröffentlicht

2020-01-28

Zitationsvorschlag

Join-Lambert, H., Boddy, J., & Thomson, R. (2020). Junge Menschen in Pflegeeinrichtungen und Dominanzerfahrungen. Ein ethisches und länderübergreifendes Shortitudinal-Design zur Erforschung des Alltagslebens. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 21(1). https://doi.org/10.17169/fqs-21.1.3212