"Ich fühle mich, als wären wir Menschen, die einander zuvor niemals gekannt hatten": Erfahrungen von Überlebenden von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung im Übergang von Schutzräumen in das Gemeinschaftsleben
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-21.1.3259Schlagworte:
Menschenhandel, Längsschnittstudie, Reintegration, Kambodscha, sexuelle Ausbeutung, interpretative phänomenologische AnalyseAbstract
In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den Erfahrungen von Überlebenden von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung in Kambodscha während des Übergangs vom Leben in Schutzeinrichtungen hin zu "normalem" Gemeinschaftsleben. Hintergrund ist das Chab Dai zugehörige "Butterfly Longitudinal Research"-Projekt, eine prospektive Längsschnittstudie. Wir berichten Ergebnisse aus der interpretativ-phänomenologischen Analyse von 236 Interviews, die mit insgesamt 79 Personen zwischen 2011 und 2016 geführt wurden. Themen, die hierbei resultierten, waren konfligierende Gefühle über das Leben in der Gemeinschaft; Schwierigkeiten beim Erlangen von Schulabschlüssen und bei der Arbeitssuche; Gewalt in der Gemeinschaft; begrenzte Nachbereitung und Begleitung; unerfüllte Erwartungen; Erleben von Liebe und Akzeptanz in den Schutzeinrichtungen vs. Verlassenheit und Einsamkeit in der Gemeinschaft; Vulnerabilität infolge drastischer Unterschiede zwischen Schutzräumen und "normalem" Alltagsleben; Erfahrungen mit Entzug der Unterstützung(sleistungen). Abschließend diskutieren wir die Bedeutsamkeit eines Forschungsansatzes, der die Betroffenen selbst zu Wort kommen lässt und mögliche Implikationen aus unserer Studie für das Design und die Implementierung von Diensten für Überlebende von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung in Südostasien.
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Copyright (c) 2020 Laura Cordisco Tsai, Vanntheary Lim, Channtha Nhanh
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