Nicht auf das begrenzt sein, was man im Jetzt sehen kann. Charles Goodwin im Gespräch mit René Salomon
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-20.2.3271Schlagworte:
ko-operatives Handeln, Verkörperung, distribuierte Kognition, Materialität, Videoanalyse, Konversationsanalyse, Ethnografie der Wissenschaft, EthnomethodologieAbstract
Charles (Chuck) GOODWIN lässt in diesem Interview nicht nur seinen akademischen Werdegang Revue passieren, sondern gibt einen faszinierenden und grundlegenden Einblick in die Genese seines eigenständigen theoretischen Ansatzes. Dabei wird deutlich, dass er und seine Ehepartnerin Marjorie Harness GOODWIN zu den wenigen Personen gehören, die zur Entwicklung gleich mehrerer Ansätze beitrugen, die heute zum etablierten Kanon nicht nur der Soziologie zählen. GOODWIN bietet einen tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichte und Hintergründe einer sozialtheoretischen Bewegung, die sich als diverser und gleichzeitig vernetzter zeigt, als es auf den ersten Blick scheint. Dabei gelingt es ihm zugleich, in die komplexeren Annahmen seiner Forschungsergebnisse und theoretischen Folgerungen einzuführen und einen Bogen zu spannen, der von seinen frühen Arbeiten der 1970er Jahre im Umfeld von Gregory BATESON über Erving GOFFMAN, Gail JEFFERSON, Harvey SACKS, William LABOV und vielen anderen bis in die heutige Zeit reicht. Es wird deutlich, mit welcher Kreativität und Offenheit es Charles GOODWIN gelang, die Gräben zwischen Theorieschulen zu überwinden und einen ganz eigenen Ansatz zu entwickeln, mit dem es ihm schon in den frühen siebziger Jahren gelang, Bereiche zu erschließen, die heute kaum aktueller sein könnten.
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