Ein weiteres Instrument im qualitativen Orchester: Schreiben als Forschungsmethode

Autor/innen

  • Vivienne Elizabeth University of Auckland

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.331

Schlagworte:

Psychotherapie, qualitative Forschung, Methoden, Schreiben, subjektives Wohlbefinden

Abstract

Sozialwissenschaftler(innen) haben oft eine recht komplexe Beziehung zu psychotherapeutischer Forschung: von dort wurden – zumeist kritisch gegen deren individualisierende Tendenz – zahlreiche Konzepte entlehnt bei zugleich fortdauernder Nervosität, dass nicht Grenzlinien zwischen der Psychotherapie und den Sozialwissenschaften zu verschwommen würden. Im Unterschied hierzu vertrete ich eine pragmatische Position und finde es nützlich, verschiedene aus der Psychotherapie stammende Konzepte und Techniken für die eigenen, sozialwissenschaftlichen Belange hinzuziehen. Das ausführliche und persönliche Schreiben über wesentliche Aspekte des eigenen Lebens ist eine solche Technik, von der gezeigt werden konnte, dass sie positiv zur körperlichen und seelischen Gesundheit der Schreibenden beiträgt. Genau hier könnte der Nutzen liegen, solche Schreibtechniken als Untersuchungsmethode auch mit Forschungsteilnehmer(inne)n einzusetzen. Denn das Wissen, dass die Beforschten von qualitativer Forschung nicht beschädigt werden, sondern profitieren, ist insbesondere von Bedeutung, wenn Sozialwissenschaftler(innen) sich mit sensitiven und oder (potenziell) traumatisierenden Themen befassen. Hier kann Schreiben eine Technik sein, die sowohl den Beforschten als auch den Forschenden nutzt: es trägt zum Wohlbefinden der Untersuchungsteilnehmer(innen) bei und es produziert wertvolle qualitative Daten, wie ich in diesem Beitrag zu zeigen versuche. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0801316

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Autor/innen-Biografie

Vivienne Elizabeth, University of Auckland

Vivienne ELIZABETH is a Senior Lecturer in the Department of Sociology at the University of Auckland in Aotearoa/New Zealand. She often finds herself writing on matters to do with gender, identity and power relations in familial settings, as well as violence between family members. This interest has seen her publish, amongst other things, on the money management practices of heterosexual couples; the use of separation by women to renegotiate power relations with violent male partners; and place of marriage in constructions of heterosexual identities.

Veröffentlicht

2008-01-31

Zitationsvorschlag

Elizabeth, V. (2008). Ein weiteres Instrument im qualitativen Orchester: Schreiben als Forschungsmethode. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(1). https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.331