Qualitative Metaanalyse mithilfe computergestützter qualitativer Inhaltsanalyse – am Beispiel von Lokale-Agenda-21-Prozessen

Autor/innen

  • Julia Schnepf Universität Koblenz-Landau
  • Norbert Groeben Universität zu Köln

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-20.3.3313

Schlagworte:

qualitative Metaanalyse, Metasynthese, qualitative Inhaltsanalyse, Evaluations­forschung, Ablaufstrukturen

Abstract

Eine qualitative Metaanalyse ist eine systematische Zusammenfassung von empirischen Studien mithilfe des Instruments der qualitativen Inhaltsanalyse. Der Einsatz dieses Instruments macht die qualitative Metaanalyse überlegen gegenüber narrativen Überblicksartikeln oder dem Modell der Metasynthese – und zwar insbesondere durch die Integration von qualitativen und quantitativen Untersuchungen. Diese Überlegenheit wird erreicht, indem ausgehend vom Grundprinzip der inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse bestimmte Teilschritte methodologisch so spezifiziert werden, dass eine konstruktive Verbindung von Ablaufschritten der klassischen quantitativen mit der qualitativen Inhaltsanalyse erzielt wird. Dazu gehört zunächst auf der Grundlage, dass es sich bei wissenschaftlichen Publikationen um Formen expliziten, kommunizierbaren Wissens handelt, dass Kodiereinheiten unabhängig von der Kategorienentwicklung mit Schwerpunkt auf der Sinndimension festgelegt werden, mittels derer quantitativ-statistische Ergebnisse genauso wie qualitativ-narrative Resultate berücksichtigt werden können. Desgleichen ist bei der Kategoriengenerierung eine Kombination von deduktiver und induktiver Kategoriendefinition anzusetzen, die sowohl die Beantwortung gerichteter Problemfragen wie die heuristische Ausdifferenzierung von Erkundungsfragen erlaubt. Durch ein solches Vorgehen können mittels der qualitativen Metaanalyse dann am Schluss Ergebnisstrukturen erreicht werden, die durchaus auch (nonparametrisch) statistisch auswertbar sind. Wir entwickeln und demonstrieren diese methodologische Spezifizierung der qualitativen Inhaltsanalyse im Rahmen von Metaanalysen am Beispiel der Evaluationsforschung im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements (Lokale-Agenda-21-Prozesse).

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Autor/innen-Biografien

Julia Schnepf, Universität Koblenz-Landau

Julia SCHNEPF ist Doktorandin der Sozialpsychologie an der Universität Koblenz-Landau. Aus der Politikwissenschaft kommend, liegen ihre Forschungsinteressen bei der Messung von umweltpolitischen Wandel, der Evaluation von politischen Nachhaltigkeitsplänen und der Etablierung nachhaltiger Verhaltensweisen. Derzeit forscht sie vermehrt zu den sprachlichen und gruppenbezogenen Effekten politischer Wahlkampagnen.

Norbert Groeben, Universität zu Köln

Norbert GROEBEN ist Univ.-Prof (a.D.) für Allgemeine und Kulturpsychologie an der Universität zu Köln und Honorar-Prof. an der Universität Heidelberg. Er hat Psychologie, Germanistik, Soziologie und Philosophie studiert mit Hauptfach-Abschlüssen in Psychologie und Literaturwissenschaft. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der psychologischen Anthropologie (Subjektmodelle), Kognitionspsychologie (subjektive Theorien), Sprach- und Literaturpsychologie (Textverarbeitung, Lesesozialisation), Wissenschaftstheorie und Methodenlehre (sozialwissenschaftlicher "dritter" Weg) sowie Friedenspsychologie.

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Veröffentlicht

2019-09-26

Zitationsvorschlag

Schnepf, J., & Groeben, N. (2019). Qualitative Metaanalyse mithilfe computergestützter qualitativer Inhaltsanalyse – am Beispiel von Lokale-Agenda-21-Prozessen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 20(3). https://doi.org/10.17169/fqs-20.3.3313

Ausgabe

Rubrik

Herausforderungen und Entwicklungen in der Anwendung qualitativer Inhaltsanalyse