Wie können Bedeutungen von Ort, Zeit und sozialen Interaktionen im Kontext von (Im)mobilitäten erfasst werden? Stärken und Herausforderungen bei der Anwendung der (Im)mobilitätsbiografie

Autor/innen

  • Julia Kieslinger Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg
  • Stefan Kordel Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg
  • Tobias Weidinger Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-21.2.3347

Schlagworte:

New Mobilities-Paradigma, Migrationsforschung, qualitative Forschung, partizipative Forschung, biografische Forschung, Life History Interview, Timeline Tool, Lebenswelten

Abstract

In diesem Artikel stellen wir (Im)mobilitäts-Biografie als Forschungsmethode zur Rekonstruktion von (Im)mobilitäten und damit verbundenen Aushandlungen von Bedeutungen von Ort, Zeit und sozialen Interaktionen vor. Basierend auf biografisch-narrativen Ansätzen und partizipativen Konzepten ist die Kombination aus Life History Interview und partizipativem Timeline Tool bestens geeignet, um individuelle Lebenswelten im zeitlichen Verlauf zu erfassen. Nach der Darstellung theoretischer Vorannahmen zu relationalen Bedeutungen von Ort, Zeit und sozialen Interaktionen geben wir einen Überblick über biografische und partizipative Forschung im Kontext von (Im)mobilitäten und zeichnen methodische Ursprünge des Life History Interviews und Timeline Tools nach. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit Aspekten, die bei der Planung und Vorbereitung der (Im)mobilitäts-Biografie beachtet werden müssen und zeigen zwei verschiedene Anwendungsmöglichkeiten in Migrationskontexten in Deutschland und Ecuador auf. Im Anschluss stellen wir Optionen der Auswertung und Interpretation von textlichen und grafischen Daten vor. Nach einer Abwägung von Stärken und Herausforderungen halten wir die (Im)mobilitäts-Biografie für eine nützliche Methode, um (im)mobile Lebenswelten sowie die kontextuelle Einbettung individueller Entscheidungsfindungen bezüglich des Gehens oder Bleibens zu erfassen. Hinsichtlich der partizipativen Ausrichtung unterstützt vor allem die Visualisierung von (Im)mobilitätsverläufen die Strukturierung von und Erinnerung an Lebensgeschichten, sie ermöglicht eine gemeinsame Analyse bereits während des Interviews und regt die Teilnehmenden an, über ihre Biografien zu reflektieren.

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Autor/innen-Biografien

Julia Kieslinger, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg

Julia KIESLINGER is a research associate at the Institute of Geography at Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg. Her research interests include interrelations between human (im)mobilities, socio-ecological transformations and rural development as well as development of methods for actors' participation and knowledge co-production. She is currently conducting empirical research in Latin America and Germany.

Stefan Kordel, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg

Stefan KORDEL is a post-doctoral researcher at the Institute of Geography at Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg. At the core of his research are social geographical questions in the field of migration studies. Empirically, he is dealing with qualitative approaches in various rural areas, e.g., Bavaria, the Spanish Mediterranean coast, and Latin America.

Tobias Weidinger, Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg

Tobias WEIDINGER is a research associate at the Institute of Geography at the University Erlangen-Nuremberg. His research focuses on diverse forms of rural immigration. Currently he is working on the settlement and integration of asylum seekers and refugees in rural Germany and on the aspects of housing and mobility.

Veröffentlicht

2020-05-26

Zitationsvorschlag

Kieslinger, J., Kordel, S., & Weidinger, T. (2020). Wie können Bedeutungen von Ort, Zeit und sozialen Interaktionen im Kontext von (Im)mobilitäten erfasst werden? Stärken und Herausforderungen bei der Anwendung der (Im)mobilitätsbiografie. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 21(2). https://doi.org/10.17169/fqs-21.2.3347