Wie können Bedeutungen von Ort, Zeit und sozialen Interaktionen im Kontext von (Im)mobilitäten erfasst werden? Stärken und Herausforderungen bei der Anwendung der (Im)mobilitätsbiografie
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-21.2.3347Schlagworte:
New Mobilities-Paradigma, Migrationsforschung, qualitative Forschung, partizipative Forschung, biografische Forschung, Life History Interview, Timeline Tool, LebensweltenAbstract
In diesem Artikel stellen wir (Im)mobilitäts-Biografie als Forschungsmethode zur Rekonstruktion von (Im)mobilitäten und damit verbundenen Aushandlungen von Bedeutungen von Ort, Zeit und sozialen Interaktionen vor. Basierend auf biografisch-narrativen Ansätzen und partizipativen Konzepten ist die Kombination aus Life History Interview und partizipativem Timeline Tool bestens geeignet, um individuelle Lebenswelten im zeitlichen Verlauf zu erfassen. Nach der Darstellung theoretischer Vorannahmen zu relationalen Bedeutungen von Ort, Zeit und sozialen Interaktionen geben wir einen Überblick über biografische und partizipative Forschung im Kontext von (Im)mobilitäten und zeichnen methodische Ursprünge des Life History Interviews und Timeline Tools nach. Des Weiteren beschäftigen wir uns mit Aspekten, die bei der Planung und Vorbereitung der (Im)mobilitäts-Biografie beachtet werden müssen und zeigen zwei verschiedene Anwendungsmöglichkeiten in Migrationskontexten in Deutschland und Ecuador auf. Im Anschluss stellen wir Optionen der Auswertung und Interpretation von textlichen und grafischen Daten vor. Nach einer Abwägung von Stärken und Herausforderungen halten wir die (Im)mobilitäts-Biografie für eine nützliche Methode, um (im)mobile Lebenswelten sowie die kontextuelle Einbettung individueller Entscheidungsfindungen bezüglich des Gehens oder Bleibens zu erfassen. Hinsichtlich der partizipativen Ausrichtung unterstützt vor allem die Visualisierung von (Im)mobilitätsverläufen die Strukturierung von und Erinnerung an Lebensgeschichten, sie ermöglicht eine gemeinsame Analyse bereits während des Interviews und regt die Teilnehmenden an, über ihre Biografien zu reflektieren.
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Copyright (c) 2020 Julia Kieslinger, Stefan Kordel, Tobias Weidinger
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