Epistemologische Unterbrechungen in der sozialwissenschaftlichen Methodologie: Brüche und Handwerkskunst
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-21.2.3349Schlagworte:
Handwerkskunst, Unterbrechungsethik, Bachelard, qualitative Datenanalyse, Dowling, relationaler Raum, soziale Aktivitätsmethode, BeckerAbstract
Es wurde häufig darauf verwiesen, dass BACHELARDs gegenintuitive Orientierung mit Blick auf wissenschaftliche Forschung und sein Insistieren auf relationalem Anti-Essenzialismus erhebliche Implikationen für die sozialwissenschaftliche Methodologie hat. Die Frage ist, welche Konsequenzen dies für die aktuelle Forschungspraxis haben kann. In unserem Beitrag geben wir die pragmatische Antwort, die Nutzung essenzialistischer Kategorien so gewissenhaft wie möglich zu vermeiden. Ausgehend von unserer BACHELARD- Rezeption nehmen wir an, dass eine produktive Praxis einer methodologischen Handwerkskunst bedarf, die sich von selbst-evidenter Forschung fernhält und dabei zugleich deren Ossifikation in Theorie vermeidet. Aus unserer Perspektive sind kontinuierliche Brüche und Restrukturierungen im Denken unbedingt erforderlich, werden aber in der Sozialforschung zumeist vernachlässigt; oft einfach schon deshalb, weil eine brauchbare Technologie fehlt. Anschließend an die Arbeiten von DOWLING (1998, 2009, 2013) unterbreiten wir einen Vorschlag hierfür, indem wir eine schematische Technologie, einmal wöchentlich etablierte Kategorien zu hinterfragen (BECKERs Devianzklassifikation), mit einem relationalen Ansatz kontrastieren, der die erforderliche "Handwerkskunst" bewahrt (und de facto eher konsistent ist mit BECKERs eigenem pragmatischen Projekt). Wir illustrieren dies am empirischen Beispiel des Teilens digitaler Dateien.
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