Überlegungen zu einer postqualitativen Untersuchung mit Kindern/Jugendlichen: Erforschung und Förderung einer performativen Forschungsethik

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-21.1.3360

Schlagworte:

Belmont-Bericht, Kinder als Mitforschende, kollektive Verantwortung, Paradigma der indigenen Forschung, Realität als Werden, relationale Stichproben, relationales Wissen, performative Forschung, soziale Gerechtigkeit, ökologische Gerechtigkeit, Ethik

Abstract

In diesem Artikel erörtere ich eine Reihe ethischer Fragen im Zusammenhang mit dem von den USA in Auftrag gegebenen Belmont-Bericht (NATIONAL COMMISSION FOR THE PROTECTION OF HUMAN SUBJECTS OF BIOMEDICAL AND BEHAVIORAL RESEARCH 1979), wobei ich als Ausgangspunkt eine postqualitative Untersuchung mit zehn (schwarzen) Kindern im Alter von 14 bis 15 Jahren in einer südafrikanischen Schule nutze. Ich bat die Kinder, Gruppen zu bilden, um gemeinsam über die mögliche Relevanz bestimmter, in Australien entwickelter Szenarien zu Klimawandel für Südafrika nachzudenken. Die "Szenario-Aktivität" sollte das aktive gemeinsame Lernen der Teilnehmer_innen anregen. Sie sollte auch bewusst "performativ" sein, da die in den vorgestellten Szenarien verwendeten Worte Einfluss auf die (gemeinsamen) Überlegungen der Kinder haben würden, für die ich eine gewisse Verantwortung übernommen hatte. Vor dem Hintergrund dieser Untersuchung und mit Blick auf laufende ethische Debatten über den Zweck sozialwissenschaftlicher Forschung stelle ich Überlegungen vor, die in eine radikale Überarbeitung der Leitlinien des Belmont-Berichts (der für Ethik-Ausschüsse weltweit relevant ist) münden, um ein performatives Verständnis von Sozialforschung zu integrieren. Obwohl ich mich auf ethische Fragen der Forschungsinteraktion mit Kindern/Jugendlichen konzentriere, dürften meine Überlegungen auch Auswirkungen auf die partizipative Forschung mit Erwachsenen haben.

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Autor/innen-Biografie

Norma Ruth Arlene Romm, University of South Africa

Norma Ruth Arlene ROMM (Doctor of literature, philosophy, and sociology) is professor in the Department of Adult Basic Education and Youth Development, University of South Africa. She is author of the following books: "The Methodologies of Positivism and Marxism" (1991), "Accountability in Social Research" (2001), "New Racism" (2010), "Responsible Research Practice" (2018), "People's Education in Theoretical Perspective" (with V. McKAY, 1992), "Diversity Management" (with R. FLOOD, 1996), and "Assessment of the Impact of HIV and AIDS in the Informal Economy of Zambia" (with V. McKAY, 2008). She has coedited five books (on "Social Theory", on "Critical Systems Thinking", on "Balancing Individualism and Collectivism", on "Mixed Methods and Cross-Disciplinary Research" and on "Democracy and Governance for Resourcing the Commons")—and published over 100 research articles. ORCID number: 0000-0002-1722-9720

Veröffentlicht

2020-01-28

Zitationsvorschlag

Romm, N. R. A. (2020). Überlegungen zu einer postqualitativen Untersuchung mit Kindern/Jugendlichen: Erforschung und Förderung einer performativen Forschungsethik. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 21(1). https://doi.org/10.17169/fqs-21.1.3360

Ausgabe

Rubrik

FQS-Debatte: Qualitative Forschung und Ethik