Die Entdeckung kausaler Mechanismen: die extrahierende qualitative Inhaltsanalyse als ein Werkzeug für Process Tracing
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-20.3.3386Schlagworte:
qualitative Inhaltsanalyse, kausale Mechanismen, Process Tracing, kausale Rekonstruktion, Fallstudien, strukturierter fokussierter Vergleich, vergleichende MethodologieAbstract
Wir möchten mit diesem Artikel zur methodologischen Diskussion über die Eignung qualitativer Methoden für spezifische Zwecke beitragen, indem wir die Rolle der extrahierenden qualitativen Inhaltsanalyse in der Entdeckung kausaler Mechanismen diskutieren. Die empirische Identifizierung kausaler Mechanismen wird in der methodologischen Literatur als Process Tracing bezeichnet. Allerdings wird die Literatur durch die Idee dominiert, Process Tracing würde das Vorhandensein eines hypothetischen Mechanismus testen. Wir betonen dagegen die Entdeckung kausaler Mechanismen auf der Basis einer kausalen Rekonstruktion, wie sie von MAYNTZ (2009 [2002], 2016) vorgeschlagen wurde. Wir identifizieren die extrahierende qualitative Inhaltsanalyse als eine distinkte qualitative Methode und spezifizieren ihr Ergebnis als eine strukturierte Informationsbasis, die für die Rekonstruktion sozialer Situationen und Prozesse genutzt werden kann. Eine solche Informationsbasis ist ein wichtiger Ausgangspunkt für die Kausalanalyse. Wir demonstrieren die Rolle der extrahierenden qualitativen Inhaltsanalyse an einer empirischen Studie von LAUDEL und BIELICK (2018), in der die Mechanismen identifiziert wurden, die zur Entstehung individueller Forschungsprogramme von Nachwuchswissenschaftler_innen führen.
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