Qualitative Inhaltsanalyse: warum ein noch immer selten beschrittener Weg?

Autor/innen

  • Bammidi Devi Prasad Tata Institute of Social Sciences

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-20.3.3392

Schlagworte:

qualitative Inhaltsanalyse, quantiative Inhaltsanalyse, qualitative Forschung, qualitative Forschungsmethoden, Gütekritieren qualitativer Inhaltsanalye

Abstract

Die Geschichte der Inhaltsanalyse ist größtenteils die Geschichte ihrer quantitativen Variante. Obwohl die qualitative Inhaltsanalyse (QIA) in wissenschaftlichen Schriften behandelt wurde, blieb sie weitgehend auf eine explorative, impressionistische und weniger pragmatische Rolle beschränkt. Der in den 1940er Jahren verbreitete logische Positivismus und die Dominanz quantitativer Analyseformen prägten die Methode insbesondere in angelsächsischen Regionen in einem quantitativen Sinne. Diese und andere Trends überschatteten die methodologischen Entwicklungen innerhalb der QIA, obwohl kritische Stimmen Einwände gegen die übermäßige Fokussierung auf Quantifizierung und die Analyse des manifesten Inhalts auf Kosten der tieferen Bedeutungen im Text erhoben. Im Beitrag wird ein kurzer Rückblick auf die Geschichte und die Bedeutung der QIA gegeben, um anschließend auf die Hauptgründe ihrer Marginalisierung im angelsächsischen im Vergleich zum kontinentalen Kontext einzugehen. Während die stärkere Präsenz der qualitativen Forschung einschließlich der QIA in Deutschland und anderen nicht englischsprachigen Ländern durch die Dominanz der hermeneutischen intellektuellen Traditionen erklärt werden kann, ist ihre generelle Bedeutungslosigkeit im angelsächsischen Raum mit methodologischer Unklarheit, der positivistischen quantitativen Orthodoxie bei der Bewertung qualitativer Methoden und der erkenntnistheoretischen und ontologischen Ambiguität des Ansatzes verbunden. Basierend auf der Diskussion werden einige Überlegungen zu den zukünftigen Entwicklungen der QIA angestellt.

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Autor/innen-Biografie

Bammidi Devi Prasad, Tata Institute of Social Sciences

Bammidi DEVI PRASAD is former professor and chair at the Centre for Equity and Justice for Children and Families, School of Social Work, Tata Institute of Social Sciences, Mumbai, India. Prior to that he was professor at Andhra University, Visakhapatnam, India. His main research interests are families, children, gender, social policy, and the development sector. On the methodological front, his main interests include the methodologies of qualitative and quantitative research and more specifically, content analysis.

Veröffentlicht

2019-09-26

Zitationsvorschlag

Devi Prasad, B. (2019). Qualitative Inhaltsanalyse: warum ein noch immer selten beschrittener Weg?. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 20(3). https://doi.org/10.17169/fqs-20.3.3392

Ausgabe

Rubrik

Konzeptualisierungen qualitativer Inhaltsanalyse