Qualitative Inhaltsanalyse: warum ein noch immer selten beschrittener Weg?
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-20.3.3392Schlagworte:
qualitative Inhaltsanalyse, quantiative Inhaltsanalyse, qualitative Forschung, qualitative Forschungsmethoden, Gütekritieren qualitativer InhaltsanalyeAbstract
Die Geschichte der Inhaltsanalyse ist größtenteils die Geschichte ihrer quantitativen Variante. Obwohl die qualitative Inhaltsanalyse (QIA) in wissenschaftlichen Schriften behandelt wurde, blieb sie weitgehend auf eine explorative, impressionistische und weniger pragmatische Rolle beschränkt. Der in den 1940er Jahren verbreitete logische Positivismus und die Dominanz quantitativer Analyseformen prägten die Methode insbesondere in angelsächsischen Regionen in einem quantitativen Sinne. Diese und andere Trends überschatteten die methodologischen Entwicklungen innerhalb der QIA, obwohl kritische Stimmen Einwände gegen die übermäßige Fokussierung auf Quantifizierung und die Analyse des manifesten Inhalts auf Kosten der tieferen Bedeutungen im Text erhoben. Im Beitrag wird ein kurzer Rückblick auf die Geschichte und die Bedeutung der QIA gegeben, um anschließend auf die Hauptgründe ihrer Marginalisierung im angelsächsischen im Vergleich zum kontinentalen Kontext einzugehen. Während die stärkere Präsenz der qualitativen Forschung einschließlich der QIA in Deutschland und anderen nicht englischsprachigen Ländern durch die Dominanz der hermeneutischen intellektuellen Traditionen erklärt werden kann, ist ihre generelle Bedeutungslosigkeit im angelsächsischen Raum mit methodologischer Unklarheit, der positivistischen quantitativen Orthodoxie bei der Bewertung qualitativer Methoden und der erkenntnistheoretischen und ontologischen Ambiguität des Ansatzes verbunden. Basierend auf der Diskussion werden einige Überlegungen zu den zukünftigen Entwicklungen der QIA angestellt.
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