Review Essay: Neue Verhältnisse? Zwei Perspektiven auf die Beziehung zwischen Empirie und Theoriebildung in der Kultursoziologie Deutschlands
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-21.1.3417Schlagworte:
Theoriebildung, Kultursoziologie, Methodologie, ReviewAbstract
Im Sammelband "Zum Verhältnis von Empirie und kultursoziologischer Theoriebildung" werden diverse Auseinandersetzungen über eine systematische Verknüpfung der beiden Bereiche präsentiert. Deren bisheriges Verhältnis, so die Ausgangslage, sei insbesondere in der deutschsprachigen Kultursoziologie durch eine Spannung gekennzeichnet. Im vorliegenden Review Essay werden die im Sammelband sowohl in Form von programmatischen Positionen als auch in Forschungsbeispielen präsentierten Lösungsvorschläge mit zwei Perspektiven diskutiert: Auf der einen Seite werden die Beiträge versammelt, die eine bestimmte Vorstellung von Kultursoziologie festschreiben und daraus Konsequenzen ableiten für das Verhältnis von Empirie und Theoriebildung. Auf der anderen Seite werden die Positionen und empirischen Beispiele gemeinsam besprochen, die von einer konkreten Methodologie ausgehen und daraus eine Idee von Kultursoziologe ableiten. Über diese doppelte Betrachtungsweise wird sowohl das Spannungsverhältnis aufgeschlüsselt als auch der allgemeine Stand einer deutschen Kultursoziologie in den Fokus gerückt. Die an dem Band beteiligten Autor*innen verdeutlichen nämlich, dass mehr und mehr die älteren Trennlinien des Fachs ihre Relevanz verlieren. Dies kann allerdings noch nicht gleichgesetzt werden mit dem Verschwinden des Spannungsverhältnisses zwischen Empirie und Theorie. Die vorgebrachten Lösungsvorschläge bleiben selbst in forschungspraktischen Beispielen noch zu programmatisch. Zu wünschen gewesen wären klarere Anleitungen, aus denen sich ein wirkliches Wechselverhältnis zwischen Theorie und Empirie ableiten ließe.
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