Biografische Unsicherheiten und deren Bewältigung um die Jahrhundertwenden 1900 und 2000 – eine historisch vergleichende Analyse am Beispiel bildender KünstlerInnen

Autor/innen

  • Helga Pelizäus-Hoffmeister Universität der Bundeswehr München

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.342

Schlagworte:

biografische (Un-)Sicherheit, qualitative Sozialforschung, Biografieforschung, historische Forschung, KünstlerInnen

Abstract

Menschen moderner Gesellschaften fühlen sich heute steigenden biografischen Unsicherheiten ausgesetzt, so dass sie ihren Lebensverlauf als immer weniger vorhersehbar, einschätzbar und planbar erleben, so die aktuelle Diagnose vieler SozialwissenschaftlerInnen. Auch im öffentlichen Diskurs findet diese Auffassung Zustimmung. Aber, so habe ich mich gefragt: Sind biografische Unsicherheiten nicht ein Problem, das "moderne" Menschen seit jeher beschäftigt? Denn der permanente Wandel – zentrales Kennzeichen der Moderne – produziert fortwährend neue Unsicherheiten, die nicht ohne Folgen für die individuellen Lebensverläufe bleiben. Lebensbeschreibungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigen daher auch verblüffende Parallelen zu denen von heute. Die Frage, ob tatsächlich von einem Anstieg wahrgenommener Unsicherheiten für den individuellen Lebensverlauf gesprochen werden kann, ist in der empirisch orientierten Biografieforschung bislang ungeklärt. Mein Ziel war es daher, exemplarisch durch den Vergleich der biografischen Unsicherheitsperzeptionen zweier Untersuchungsgruppen aus unterschiedlichen Zeiträumen Veränderungstendenzen herauszuarbeiten. Im Rahmen einer qualitativen Untersuchung konnte für zwei Gruppen von KünstlerInnen um die Jahrhundertwenden 1900 und 2000 zum einen differenziert nachvollzogen werden, welche biografischen Unsicherheiten sie wahrnahmen und wie sie diese bewältigten. Zum anderen ließen sich die Veränderungen im zeitlichen Verlauf herausarbeiten. Die Ergebnisse haben exemplarischen Charakter, bieten aber zugleich Anhaltspunkte dafür, wie man sich allgemeinere Wandlungstendenzen vorstellen könnte. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0801358

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Autor/innen-Biografie

Helga Pelizäus-Hoffmeister, Universität der Bundeswehr München

Dr. Helga PELIZÄUS-HOFFMEISTER ist als Soziologin an der Universität der Bundeswehr München tätig. Seit Oktober 1999 ist sie Mitglied des Sonderforschungsbereiches 536 "Reflexive Modernisierung". Ihre Forschungsinteressen sind: Biografieforschung, Risiko- und (Un-) Sicherheitsforschung, qualitative Forschung, Netzwerkanalyse, Alter(n)sforschung.

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Veröffentlicht

2008-01-31

Zitationsvorschlag

Pelizäus-Hoffmeister, H. (2008). Biografische Unsicherheiten und deren Bewältigung um die Jahrhundertwenden 1900 und 2000 – eine historisch vergleichende Analyse am Beispiel bildender KünstlerInnen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(1). https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.342