"Es wirkt wie Stücke aus einem Puzzle, die einem bekannt vorkommen": die Nutzung des Vidaview Life Story Board für Interviews mit Menschen, die Drogen injizieren
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-21.3.3459Schlagworte:
Life Story Board, qualitative Forschung, Forschungsinterviews, Menschen, die Drogen injizieren, Lebensgeschichte, NarrationAbstract
Bei dem Life Story Board (LSB) handelt es sich um ein visuelles Tool, das in therapeutischen Kontexten zum Einsatz kommt, um die Lebenswelt zu ko-konsturieren, die die persönlichen, relationalen und zeitlichen Aspekte individueller gelebter Erfahrung umfasst. In unserer Studie zu Drogennutzung und Schadensreduzierung interviewten wir Menschen, die Drogen injizieren unter Einsatz des LSB, um herauszufinden, ob sich hieraus Potenziale für eine verbesserte qualitative Forschung ergeben könnten. In unserem Forschungsteam arbeiteten neben Akademiker*innen auch frühere oder aktuelle Drogenkonsument*innen mit. Interviews wurden von jeweils zwei Personen geführt: eine agierte als Interviewer*in, die andere war für das LSB zuständig.
Entlang der Ergebnisse war nachvollziehbar, dass Interviewende und Interviewte in unterschiedlicher Weise mit dem LSB interagierten: Während die Interviewer*innen es nutzten, um sich im Leitfaden zu orientieren, half es den Befragten, die eigene Lebensgeschichte mittels einer Vielzahl an emotionalen und kognitiven Äußerungen zu validieren oder zu unterstreichen. Das LSB erlaubte, sich an spezifische Situationen oder Vorfälle zu erinnern, Perspektiven hinzuzugewinnen und der eigenen Geschichte zusätzlichen Sinn zu verleihen. Insoweit arbeiteten Interviewte und Interviewende unter jeweils unterschiedlichen Vorzeichen mittels des LSB gemeinsam an einer (Re-)Präsentation der jeweiligen Lebensgeschichte.
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Copyright (c) 2020 John V Flynn, Michael Louis Fitzgerald, Lisa M Boucher, Katharine Larose-Hébert, Alana Martin, Christine Lalonde, Dave Pineau, Jenn Bigelow, Tiffany Rose, Rob Boyd, Mark Tyndall, Claire E Kendall, Zack Marshall
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