Moralisierungen als Modi der Sinngenese. Eine Diskussion zur Qualität beruflichen Wissens auf der Basis von Erzählungen über Aufenthaltsentscheidungen und -beratungen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-21.3.3460Schlagworte:
Moral, berufliches Wissen, professionelles Wissen, Organisation, narratives Interview, Narrationsanalyse, dokumentarische Methode, soziale Arbeit, Beratung, Aufenthalt, Ausländerbehörde, Polizei, Fall, FallarbeitAbstract
In diesem Artikel werden Moralisierungen, die anhand beruflicher Fallerzählungen rekonstruiert wurden, als habitualisierte Werthaltungen diskutiert. Datengrundlage für die theoretischen Überlegungen sind Interviews mit Mitarbeiter*innen der deutschen Bundespolizei, Ausländerbehörden und Aufenthaltsberatungsstellen. Aus Erzählungen über die berufliche Fallarbeit konnten drei berufstypische Erzählmodi rekonstruiert werden. Die Erzählmodi verweisen auf berufliche Erfahrungen und Handlungen in Situationen, in denen Interaktionspartner*innen sich anders als erwartet bzw. erwünscht verhielten. Die drei Erzählmodi werden vor dem Hintergrund praxeologischer Konzepte als situierte, sinngenerierende Moralisierungen verstanden und stehen darin dem Konzept der Werthaltung nah. Im Anschluss an die methodologische Diskussion der Analyseergebnisse werden die Befunde der Studie im Lichte gegenstandstheoretischer Überlegungen zum Verhältnis von Organisationen, beruflichem Wissen und Moral reflektiert.
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