"Die Chicago School ist tot, lang lebe die Chicago School!" Warum die transatlantische Ethnografierezeption einer Aktualisierung bedarf
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-21.3.3474Schlagworte:
transatlantische Methodenrezeption, Chicago School, US-amerikanische Ethnografie, Soziologie, Alice Goffman, Tales of the FieldAbstract
Im vorliegenden Beitrag wird mittels einer dichten Beschreibung der gegenwärtigen US-amerikanischen Ethnografielandschaft für eine Aktualisierung der transatlantischen Ethnografierezeption argumentiert. Ethnograf_innen, die sich in der interaktionistischen Chicago School-Tradition bewegen, stehen vor notwendigen Repositionierungsleistungen. Mit BURAWOY und WACQUANT haben zwei deutungsmächtige, unterschiedlich theorieakzentuierende Akteure eine Ausdifferenzierung ethnografischer Ansätze vorangetrieben, die tiefgreifende soziologieimmanente Restrukturierungen zufolge hatte. Darüber hinaus ist klassische Chicago School-Ethnografie, wie im Fall GOFFMAN exemplarisch aufgezeigt wird, außerhalb der Disziplin anlässlich Fragen ethnografischer Kredibilität ins Kreuzfeuer geraten. Für das transatlantische Rezeptionsverhältnis gilt es erstens, sich auf deutschsprachiger Seite von der überwiegend historisierenden Bezugnahme auf Chicago School-Gründungsjahre zu lösen, zweitens, die gegenwärtig prägenden Verschiebungen im Feld der soziologischen Ethnografie wahrzunehmen, und drittens, die hierzulande methodologiestarken Anschlüsse in den transatlantischen Dialog einzubringen.
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