"Die Chicago School ist tot, lang lebe die Chicago School!" Warum die transatlantische Ethnografierezeption einer Aktualisierung bedarf

Autor/innen

  • Debora Niermann Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-21.3.3474

Schlagworte:

transatlantische Methoden­rezeption, Chicago School, US-amerikanische Ethnografie, Soziologie, Alice Goffman, Tales of the Field

Abstract

Im vorliegenden Beitrag wird mittels einer dichten Beschreibung der gegenwärtigen US-amerikanischen Ethnografielandschaft für eine Aktualisierung der transatlantischen Ethnografierezeption argumentiert. Ethnograf_innen, die sich in der interaktionistischen Chicago School-Tradition bewegen, stehen vor notwendigen Repositionierungsleistungen. Mit BURAWOY und WACQUANT haben zwei deutungsmächtige, unterschiedlich theorieakzentuierende Akteure eine Ausdifferenzierung ethnografischer Ansätze vorangetrieben, die tiefgreifende soziologieimmanente Restrukturierungen zufolge hatte. Darüber hinaus ist klassische Chicago School-Ethnografie, wie im Fall GOFFMAN exemplarisch aufgezeigt wird, außerhalb der Disziplin anlässlich Fragen ethnografischer Kredibilität ins Kreuzfeuer geraten. Für das transatlantische Rezeptionsverhältnis gilt es erstens, sich auf deutschsprachiger Seite von der überwiegend historisierenden Bezugnahme auf Chicago School-Gründungsjahre zu lösen, zweitens, die gegenwärtig prägenden Verschiebungen im Feld der soziologischen Ethnografie wahrzunehmen, und drittens, die hierzulande methodologiestarken Anschlüsse in den transatlantischen Dialog einzubringen.

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Autor/innen-Biografie

Debora Niermann, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Debora NIERMANN (M.A.), Dipl. Soz.-Päd. (FH), ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Arbeitsschwerpunkte: interpretative Sozialforschung, Grounded-Theory-Methodologie, US-amerikanische Ethnografie, amerikanischer Pragmatismus. Weitere Publikationen der Autorin zur Thematik: "Etablierte Außenseiter. Zur Sozialfigur des 'homo ethnographicus' in der gegenwärtigen US-amerikanischen Soziologie". Zeitschrift für Soziologie (i.E.); "Zu den Reisen einer Methode. Über die Auslassungen in der transatlantischen Ethnografierezeption oder 'Wie schreibe ich (k)einen ethnografischen Bestseller?'" In Martin Harbusch (Hrsg.), Reisendes Wissen. "traveling concepts" als soziologische Kategorie. Springer VS (i.E.).

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Veröffentlicht

2020-09-28

Zitationsvorschlag

Niermann, D. (2020). "Die Chicago School ist tot, lang lebe die Chicago School!" Warum die transatlantische Ethnografierezeption einer Aktualisierung bedarf. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 21(3). https://doi.org/10.17169/fqs-21.3.3474

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Rubrik

Einzelbeiträge