Limitierte = limitierende Lesart des sozialen Konstruktionismus: eine Replik auf Ratners Beitrag "Epistemologische, soziale und politische Rätsel des Sozialen Konstruktionismus"

Autor/innen

  • Pascal Dey

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.348

Schlagworte:

Sozialer Konstruktionismus, Zauberkunststück, Metonymie, Ethos des Lesens, autoren-/disziplinen-lose Produktion, Erben

Abstract

RATNERs Beitrag "Epistemologische, soziale und politische Rätsel des Sozialen Konstruktionismus" steht exemplarisch dafür, wie eine limitierte und damit limitierende Auslegung des Sozialen Konstruktionismus den Eindruck erwecken kann, dass es sich hierbei um eine homogene – und dabei zutiefst negative – Einheit handele. Mit meinem Beitrag unternehme ich den Versuch, aufzeigen, dass die Ironie von RATNERs Artikel nicht darin zu finden ist, dass er den Sozialen Konstruktionismus falsch interpretiert, sondern dass er kaschiert, dass RATNER selbst als (hyper-realer) Konstruktionist in Erscheinung tritt. RATNERs Darstellung bietet sich dazu an, so das Argument, die textuelle Konstruktion von (Hyper-) Realität in situ zu studieren. Um die Behauptung, dass der Soziale Konstruktionismus die Möglichkeit von Wahrheit grundsätzlich ablehne, auf der Basis von RATNERs eigenem Beitrag zu widerlegen, wird gezeigt, dass sein Wahrheitsspruch – obwohl (teilweise) arbiträr und damit grundsätzlich veränderbar – durchaus reale Implikationen (sowohl evident wie auch potenziell) hat für all diejenigen, die sich darauf beziehen (sei dies in negativer oder affirmativer Weise). Der Kommentar schließt mit Überlegungen zu einem Ethos des Lesens, das sich von RATNERs Deutungspraxis dahingehend abgrenzt, dass eine Sensibilisierung für die Singularität und Diversität sozial konstruktionistischer Texte angestrebt wird. Ebenfalls betont wird durch das Ethos die Bedeutung von Kreativität und Imagination im Umgang mit dem Erbe des Sozialen Konstruktionismus. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0801474

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Autor/innen-Biografie

Pascal Dey

For the past five years, Dr. Pascal DEY used to work as a research assistant at the Research Institute for Organizational Psychology, University of St. Gallen, Switzerland. Today he likes to see himself as a free lancer who uses the liberty derived from not being bondaged (which is the etymological meaning of "free") to throw his light spear (read lance) at whatever catches his attention and interest.

Veröffentlicht

2008-01-31

Zitationsvorschlag

Dey, P. (2008). Limitierte = limitierende Lesart des sozialen Konstruktionismus: eine Replik auf Ratners Beitrag "Epistemologische, soziale und politische Rätsel des Sozialen Konstruktionismus". Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(1). https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.348