Verstehen, sehen und repräsentieren von Zeit in Tempography
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-21.2.3481Schlagworte:
Zeit, Zeitlichkeit, Ethnografie, Organisation, Objekte der Zeit, Zeitarbeit, Trajectories, TempographyAbstract
Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, wie EthnografInnen Zeit verstehen, sehen und repräsentieren. Meine Argumentation basiert auf einer eigenen Studie in einer neu eingerichteten Tagesklinik für HerzpatientInnen. Momentan konzentriert sich der ethnografische Diskurs über Zeit vor allem auf die Frage der angemessenen Zeitform des Schreibens. In einigen wenigen Arbeiten wird erörtert, wie eine zeitorientierte Ethnografie in Organisationen aussehen kann, z.B. in der Tempography. Diskutieren werde ich die Herausforderungen der Tempography auf drei Ebenen: Wie verstehen wir Zeit aufgrund unserer Theoriebezüge, wie mittels verschiedener qualitativer Methoden, und wie repräsentieren wir Zeit durch die Weise unseres Schreibens? Am Beispiel der eigenen empirischen Studie lege ich dar, wie Zeit in verschiedenen Weisen auftaucht – in Beobachtungsprotokollen, in Interviews und in Objekten. Vor diesem Hintergrund formuliere ich drei Anforderungen an die Ethnografie: 1. ein methodologisches Verständnis von Zeitlichkeit in Bezug auf die Koexistenz unterschiedlicher zeitlicher Modi in qualitativen Daten; 2. ein analytisches Verständnis von Zeitlichkeit in dem Sinne, dass je nach Theoriekonzepten Zeit und Zeitlichkeit unterschiedlich gefasst sind; 3. eine Multi-Temporalität im Text als eine Methode zur Repräsentation diverser Perspektiven im ethnografischen Schreiben.
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