Concept Mapping als Analyse- und Visualisierungsmethode von Deutungsmustern
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3537Schlagworte:
Deutungsmusteranalyse, Visualisierung, Datenaufbereitung, Concept Map, Begriffsnetz, Diskursanalyse, qualitative MethodeAbstract
In diesem Beitrag stellen wir eine Adaption des kognitionspsychologischen Verfahrens des Concept Mappings (grundlegend: NOVAK & GOWIN 1984) vor, welches sowohl ergänzend als auch alternativ zu etablierten sozialwissenschaftlichen Erschließungsmethoden von Deutungsmustern in der wissenssoziologischen Diskursanalyse genutzt werden kann. Concept Mapping stellt eine auf Visualisierung beruhende Methode dar, durch die die Struktur verschiedener Konzepte und die sie bedingenden Deutungsmuster bzw. -elemente aufgezeigt werden kann. Forschende können das Concept Mapping so als Analysewerkzeug oder für die Visualisierung von Analyseergebnissen verwenden.
Um den Ansprüchen der qualitativen Sozialforschung nachzukommen, bedarf es eines geregelten Verfahrens. Zu diesem Zweck stellen wir ein Verlaufsmodell vor, mit dessen Hilfe aus einzelnen Diskursbeiträgen schrittweise und regelgeleitet Concept Maps erstellt werden können, die jeweils auf einer Analyseeinheit basieren. Aus den Maps können dann durch Komprimierung und Interpretation der gewonnenen Daten Meta-Concept-Maps erstellt werden, um die Deutungsmuster von mehreren Diskursbeiträgen umfassend zu visualisieren. Das Verlaufsmodell ist dabei so flexibel gestaltet, dass es für unterschiedliche Forschungsinteressen adaptionsfähig ist.
Wir unterlegen die Darstellung der Methode mit Beispielen aus der Analyse des Diskurses über die Einführung des "Neuen Kerncurriculums für Geschichte" (Hessen) hinsichtlich der Zielvorstellungen der historischen Bildung sowie der Untersuchung von konfligierenden Deutungsmustern zum Imperialismus im Diskurs deutsch- und englischsprachiger Geschichtsschulbücher.
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