Concept Mapping als Analyse- und Visualisierungsmethode von Deutungsmustern

Autor/innen

  • Philipp McLean Universität Bielefeld
  • Corinna Link Georg-August-Universität Göttingen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3537

Schlagworte:

Deutungsmusteranalyse, Visualisierung, Datenaufbereitung, Concept Map, Begriffsnetz, Diskursanalyse, qualitative Methode

Abstract

In diesem Beitrag stellen wir eine Adaption des kognitionspsychologischen Verfahrens des Concept Mappings (grundlegend: NOVAK & GOWIN 1984) vor, welches sowohl ergänzend als auch alternativ zu etablierten sozialwissenschaftlichen Erschließungsmethoden von Deutungsmustern in der wissenssoziologischen Diskursanalyse genutzt werden kann. Concept Mapping stellt eine auf Visualisierung beruhende Methode dar, durch die die Struktur verschiedener Konzepte und die sie bedingenden Deutungsmuster bzw. -elemente aufgezeigt werden kann. Forschende können das Concept Mapping so als Analysewerkzeug oder für die Visualisierung von Analyseergebnissen verwenden.

Um den Ansprüchen der qualitativen Sozialforschung nachzukommen, bedarf es eines geregelten Verfahrens. Zu diesem Zweck stellen wir ein Verlaufsmodell vor, mit dessen Hilfe aus einzelnen Diskursbeiträgen schrittweise und regelgeleitet Concept Maps erstellt werden können, die jeweils auf einer Analyseeinheit basieren. Aus den Maps können dann durch Komprimierung und Interpretation der gewonnenen Daten Meta-Concept-Maps erstellt werden, um die Deutungsmuster von mehreren Diskursbeiträgen umfassend zu visualisieren. Das Verlaufsmodell ist dabei so flexibel gestaltet, dass es für unterschiedliche Forschungsinteressen adaptionsfähig ist.

Wir unterlegen die Darstellung der Methode mit Beispielen aus der Analyse des Diskurses über die Einführung des "Neuen Kerncurriculums für Geschichte" (Hessen) hinsichtlich der Zielvorstellungen der historischen Bildung sowie der Untersuchung von konfligierenden Deutungsmustern zum Imperialismus im Diskurs deutsch- und englischsprachiger Geschichtsschulbücher.

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Autor/innen-Biografien

Philipp McLean, Universität Bielefeld

Philipp McLEAN hat Geschichte, Ethik, Philosophie und Politikwissenschaft für das Lehramt an Gymnasien in Marburg und Frankfurt/M. studiert. Nach seinem Referendariat in Frankfurt/M. war er von 2015 bis 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Didaktik der Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt. Seit 2021 vertritt er die Lehre der Professur für Geschichtstheorie an der Universität Bielefeld. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind die Vermittlung von Mündigkeit durch historische Bildung, Ideologiekritik sowie kritische Geschichtstheorie und -philosophie.

Corinna Link, Georg-August-Universität Göttingen

Corinna LINK hat Geschichte und Englisch für das Lehramt an Gymnasien in Erlangen und Würzburg studiert. Nach ihrem zweijährigen Referendariat in Regensburg und München war sie zunächst als Lehrerin tätig und ist seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Didaktik der Geschichte der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind die Untersuchung bilingualen Geschichtsunterrichts und die Erforschung von Perspektivität sowie die Erschließung der Concept-Mapping-Methode für geschichtsdidaktische Forschungsfragen.

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Veröffentlicht

2022-01-29

Zitationsvorschlag

McLean, P., & Link, C. (2022). Concept Mapping als Analyse- und Visualisierungsmethode von Deutungsmustern. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 23(1). https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3537

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge