Symbolischer Interaktionismus und qualitative Netzwerkforschung – Theoretische und method(olog)ische Implikationen zur Analyse sozialer Netzwerke

Autor/innen

  • Tom Töpfer Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband
  • Laura Behrmann Bergische Universität Wuppertal

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-22.1.3593

Schlagworte:

qualitative Netzwerkforschung, Situation, Interaktion, soziale Beziehung, soziales Netzwerk, methodischer Holismus, interaktionistische Netzwerkforschung, symbolischer Interaktionismus

Abstract

In der Netzwerkforschung etablieren sich zunehmend qualitative Ansätze zur Untersuchung sozialer Beziehungen und sozialer Netzwerke. Bislang mangelt es aber an einer Spezifizierung der genuin qualitativen Perspektiven auf den Gegenstand Netzwerk sowie einer – im Sinne eines methodischen Holismus – konsistenten Forschungspraxis. In diesem Beitrag diskutieren wir, welche theoretischen und methodologischen Perspektiven mit dem symbolischen Interaktionismus in der Tradition Herbert BLUMERs zur qualitativen Untersuchung von sozialen Netzwerken einhergehen. Ausgangspunkt eines interaktionistischen Wirklichkeitsverständnisses sind die Interpretationsleistungen von Akteur/innen, welche Bedeutungen in Situationen interaktiv und symbolvermittelt herstellen. Dieser Perspektive folgend konzipieren wir soziale Netzwerke auf theoretischer Ebene als sinnhaft strukturierte, interaktiv ausgehandelte und situierte Ordnungsprozesse. Die zentrale Stoßrichtung für einen interaktionistisch-empirischen Zugriff auf soziale Netzwerke besteht darin, anhand von Situationen und deren Verknüpfungen zu extrapolieren, wie soziale Netzwerke situativ sichtbar werden und wirken. Wir bringen mit dem Situationsgenerator eine Möglichkeit zur empirischen Adressierung von Situationen ein und diskutieren method(olog)ische Konsequenzen für eine interpretative und reflexive Analyse sozialer Netzwerke.

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Autor/innen-Biografien

Tom Töpfer, Der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband

Tom TÖPFER ist Referent für frühkindliche Bildung und Betreuung beim PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband Hamburg e.V. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören die Bereiche Kinderbetreuung, Netzwerk- und Unterstützungsforschung, Übergangsforschung, Familienforschung und qualitative Sozialforschung.

Laura Behrmann, Bergische Universität Wuppertal

Laura BEHRMANN ist PostDoc-Wissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt qualitative Methoden am Institut für Soziologie der Bergischen Universität Wuppertal. Zu ihren Arbeits- und Forschungsschwerpunkten gehören die qualitative Sozialforschung, Wissenschaftsforschung, soziale Ungleichheit und Bildungsforschung.

Veröffentlicht

2021-01-26

Zitationsvorschlag

Töpfer, T., & Behrmann, L. (2021). Symbolischer Interaktionismus und qualitative Netzwerkforschung – Theoretische und method(olog)ische Implikationen zur Analyse sozialer Netzwerke. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 22(1). https://doi.org/10.17169/fqs-22.1.3593

Ausgabe

Rubrik

Einzelbeiträge