Symbolischer Interaktionismus und qualitative Netzwerkforschung – Theoretische und method(olog)ische Implikationen zur Analyse sozialer Netzwerke
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-22.1.3593Schlagworte:
qualitative Netzwerkforschung, Situation, Interaktion, soziale Beziehung, soziales Netzwerk, methodischer Holismus, interaktionistische Netzwerkforschung, symbolischer InteraktionismusAbstract
In der Netzwerkforschung etablieren sich zunehmend qualitative Ansätze zur Untersuchung sozialer Beziehungen und sozialer Netzwerke. Bislang mangelt es aber an einer Spezifizierung der genuin qualitativen Perspektiven auf den Gegenstand Netzwerk sowie einer – im Sinne eines methodischen Holismus – konsistenten Forschungspraxis. In diesem Beitrag diskutieren wir, welche theoretischen und methodologischen Perspektiven mit dem symbolischen Interaktionismus in der Tradition Herbert BLUMERs zur qualitativen Untersuchung von sozialen Netzwerken einhergehen. Ausgangspunkt eines interaktionistischen Wirklichkeitsverständnisses sind die Interpretationsleistungen von Akteur/innen, welche Bedeutungen in Situationen interaktiv und symbolvermittelt herstellen. Dieser Perspektive folgend konzipieren wir soziale Netzwerke auf theoretischer Ebene als sinnhaft strukturierte, interaktiv ausgehandelte und situierte Ordnungsprozesse. Die zentrale Stoßrichtung für einen interaktionistisch-empirischen Zugriff auf soziale Netzwerke besteht darin, anhand von Situationen und deren Verknüpfungen zu extrapolieren, wie soziale Netzwerke situativ sichtbar werden und wirken. Wir bringen mit dem Situationsgenerator eine Möglichkeit zur empirischen Adressierung von Situationen ein und diskutieren method(olog)ische Konsequenzen für eine interpretative und reflexive Analyse sozialer Netzwerke.
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