"Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen". Methodologische Reflexionen zur Rekrutierung sozioökonomisch benachteiligter Familien in qualitativen Studien

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-22.2.3609

Schlagworte:

qualitative Sozialforschung, Zugang, Rekrutierung von Interviewteilnehmenden, Sampling, hard-to-reach, schwer erreichbar, sozial benachteiligte Familien

Abstract

Die Rekrutierung schwer erreichbarer Personengruppen in qualitativen Studien stellt eine Herausforderung dar und wird dennoch selten zum Gegenstand methodologischer Ausarbeitungen. In dem vorliegenden Artikel beschreiben wir anhand eines Forschungsprojektes die angewandten Rekrutierungsstrategien und reflektieren diese im Hinblick auf die Erreichung von sozioökonomisch benachteiligten Familien, indem die Hürden und Erfolgsfaktoren der Strategien herausgearbeitet werden. Dabei kann gezeigt werden, dass die Wahl der Rekrutierungsmethode Einfluss auf die Samplezusammensetzung nehmen kann, was die Notwendigkeit regelmäßiger Reflexionsschleifen und die Anwendung verschiedener Strategien deutlich macht. Wichtig beim Zugang zu sozioökonomisch benachteiligten Gruppen ist außerdem die Berücksichtigung des Kontextes sowie der strukturellen Bedingungen der Zielgruppe. Bei der Rekrutierung von Familien ist die Erarbeitung einer kindgerechten Ansprache relevant. Zentral ist es, das Kind über das Interviewsetting aufzuklären und dessen ausdrückliche Zustimmung einzuholen. Weiter kann gezeigt werden, dass der Zugang zu schwer erreichbaren Personengruppen hohe zeitliche und unter Umständen auch finanzielle Ressourcen fordert und aufseiten der Forschenden eine erhöhte Flexibilität notwendig wird.

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Autor/innen-Biografien

Nikola Koschmieder, Hochschule Luzern

Nikola Koschmieder hat ihren Master in Soziologie an der Universität Freiburg im Breisgau abgeschlossen und ist als Senior Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialmanagement, Sozialpolitik und Prävention an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen qualitative Sozialforschung, chancengerechte Prävention und Gesundheitsförderung sowie vulnerable Gruppen.

Sabrina Wyss, Hochschule Luzern

Sabrina Wyss ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Departement Soziale Arbeit der Hochschule Luzern. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Organisationsforschung, soziale Ungleichheit und Suchtprävention/Suchthilfe.

Andreas Pfister, Hochschule Luzern

Andreas Pfister ist Professor für Soziale Arbeit an der Hochschule Luzern. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen gesundheitsbezogene Soziale Arbeit und chancengerechte Prävention und Gesundheitsförderung.

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Veröffentlicht

2021-05-27

Zitationsvorschlag

Koschmieder, N., Wyss, S., & Pfister, A. (2021). "Es ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen". Methodologische Reflexionen zur Rekrutierung sozioökonomisch benachteiligter Familien in qualitativen Studien. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 22(2). https://doi.org/10.17169/fqs-22.2.3609