Forschen zum Lebensende. Überlegungen zu einer qualitativen Thanatosoziologie
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-22.2.3624Schlagworte:
Sterben, Tod, Trauer, Thanatosoziologie, qualitative Sozialforschung, Methodenreflexion, Feldzugang, Forschungsethik, Emotionen, Forscher*innensubjektivitätAbstract
In dem vorliegenden Beitrag widmen wir uns den Besonderheiten einer qualitativen Thanatosoziologie. Während die Thanatosoziologie im Verlauf ihrer Geschichte zunehmend für qualitative Methoden geöffnet wurde, ist eine Reflexion über den Forschungsprozess bisher jedoch weitestgehend ausgeblieben. Wir legen dar, dass und inwiefern die Thanatosoziologie ein Konglomerat multipler Ansätze und Themen bildet. Daran anknüpfend arbeiten wir insgesamt sechs Grundannahmen heraus, die im qualitativ ausgerichteten Forschungsprozess von Thanatosoziolog*innen eine Rolle spielen: epistemologische Grenzen, die (Außer-)Alltäglichkeit des Forschungsgegenstandes, der erschwerte Feldzugang, (implizite) Normen und Pietätsgebote, die besondere Relevanz der Forschungsethik sowie die aus all dem resultierende Hervorhebung der Subjektivität und Emotionalität der Forschenden. Diese Grundannahmen sind zwar je für sich genommen auch in anderen Forschungsfeldern vorzufinden, in ihrer spezifischen Konstellation kennzeichnen sie das qualitative Forschen zum Lebensende jedoch in besonderem Maße. Eine Berücksichtigung dieser kleinsten gemeinsamen Nenner thanatosoziologischer Forschung kann eine detaillierte Methodenreflexion und somit einen differenzierteren sowie erkenntnisträchtigeren Forschungsprozess im Kontext von Sterben, Tod und Trauer ermöglichen.
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