Empirie(n) der Begegnung: von geteilter Erhebungspraxis zur kollaborativen Erkenntnisproduktion

Autor/innen

  • Malte Höfner Universität Graz
  • Rivka Saltiel Universität Graz

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3660

Schlagworte:

Begegnungs­räume, Dialog, ethnografische Methoden, Geografien der Begegnung, kollaborative Erhebungspraxis, Kontextualisierung, Position, Rolle, teilnehmende Beobachtung

Abstract

In diesem Beitrag diskutieren wir das Potenzial kollaborativer Forschungspraktiken im Team und stellen unsere methodische Herangehensweise zur Beforschung organisierter Begegnungsräume vor. Am Beispiel sportlicher Aktivitäten, die kostenfrei für alle im öffentlichen Grünraum angeboten wurden, loten wir das interpretative Potenzial einer geteilten Erhebungspraxis aus, um zu erfahren, wie sich sozialräumliche Effekte von temporär geschaffenen Räumen der organisierten Begegnung in den öffentlichen Grünraum einbetten. Dafür haben wir sowohl diejenigen Personen, die an der organisierten Aktivität teilgenommen haben, als auch jene, die nicht daran teilgenommen haben, in den Blick genommen. Indem wir selbst als Forschungsduo diese Rollen zeitgleich im Feld eingenommen haben – nämlich als unmittelbare Teilnehmerin und als distanzierter Beobachter – konnten wir soziale Interaktionen durch unterschiedliche Brillen und Körper sicht- und erfahrbar machen. Um aus unseren zwei-geteilten Erfahrungsperspektiven eine gemeinsame Form der Erkenntnisproduktion zu erlangen, sind wir anschließend einander empirisch-analytisch in einem reflexiven Dialog begegnet. Im analytischen Zusammen(er)fassen haben wir unsere unterschiedlichen Perspektiven gegenübergestellt und zusammengeführt. Dort haben wir unsere Beobachtungen aus den differenten Rollen im Feld systematisch verdichtet und wertvolles Kontextwissen generiert. Mit dieser mehrperspektivischen Herangehensweise haben wir ein umfassenderes Bild über die Aktivität im organisierten Begegnungsraum und das ihn umgebende Setting im öffentlichen Grünraum der Stadt erhalten.

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Autor/innen-Biografien

Malte Höfner, Universität Graz

Malte HÖFNER arbeitet seit 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie und Raumforschung der Karl-Franzens-Universität Graz. Er hat Geografie (Marburg) studiert, einen Master in nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung (Graz) abgeschlossen und promoviert im Rahmen des Forschungsprojekts "Raumteilen" zu Praktiken des Teilens in den Alltagsbereichen Wohnen, Arbeiten und öffentlicher Raum in der Stadt. Malte HÖFNER ist mit einem Schwerpunkt auf humangeografischen Forschungsmethoden als Lehrender an der Universität Graz tätig.

Rivka Saltiel, Universität Graz

Rivka SALTIEL arbeitet seit 2018 als Universitätsassistentin am Institut für Geographie und Raumforschung der Karl-Franzens-Universität Graz. Sie hat Kulturanthropologie (Graz, Wien) studiert und anschließend den 4cities Master in Urban Studies (Brüssel, Wien, Kopenhagen, Madrid) absolviert. Rivka SALTIEL promoviert zu organisierten Begegnungsräumen (im öffentlichen Raum, in mikroöffentlichen Räumen und im privaten Wohnraum) in der Stadt und diskutiert diese hinsichtlich ihres transformativ-politischen Potenzials.

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Veröffentlicht

2021-09-29

Zitationsvorschlag

Höfner, M., & Saltiel, R. (2021). Empirie(n) der Begegnung: von geteilter Erhebungspraxis zur kollaborativen Erkenntnisproduktion. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 22(3). https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3660