Wirkmächtigkeit therapeutischer Arrangements im Zwangskontext – eine kontexturanalytische Untersuchung zur Therapie eines pädophilen Mannes im Maßregelvollzug

Autor/innen

  • Werner Vogd Universität Witten/Herdecke
  • Martin Feißt Universität Witten/Herdecke
  • Till Jansen Universität Witten/Herdecke

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3693

Schlagworte:

forensische Psychiatrie, Pädophilie, Kontexturanalyse, Foucault, Diskursanalyse, Psychotherapie, totale Institutionen

Abstract

In diesem Beitrag betrachten wir die Wirkmächtigkeit therapeutischer Arrangements in Zwangskontexten am Beispiel eines pädophilen Mannes im Maßregelvollzug. Die Analyse erfolgte auf Basis der Kontexturanalyse, einer systemischen Methodologie, bei der das Bedingungsgeflecht therapeutischer Arbeit in den Blick genommen wird. Die Rekonstruktion lässt deutlich werden, wie voraussetzungsreich es ist, dass therapeutische Gespräche und Interventionen in diesem Spannungsfeld von Macht, Lust und Sanktionierung wirksam werden. In der Diskussion werden Anschlüsse an die FOUCAULTsche Diskursanalyse gesucht. Dabei wird insbesondere darauf hingewiesen, dass hegemoniale Diskurse nicht per se eine Machtwirkung ausüben, sondern im Sinne einer rekonstruktiven Methodologie genau geschaut werden sollte, ob und wie Selbst- und Weltverhältnisse in konkreten institutionellen Arrangements formatiert werden, unter Druck geraten oder in bestimmten Konstellationen gar neu arrangiert werden. In methodologischer Hinsicht zeigen sich dabei einige Parallelen zwischen der analytischen Haltung von FOUCAULT und dem systemisch-praxeologischen Vorgehen der Kontexturanalyse.

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Autor/innen-Biografien

Werner Vogd, Universität Witten/Herdecke

Werner VOGD ist Professor für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen qualitative Methoden, Systemtheorie, Religions-, Organisations- und Medizinsoziologie.>

Martin Feißt, Universität Witten/Herdecke

Martin FEIßT ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt "(Re-)Sozialisierung im Maßregelvollzug" an der Universität Witten/Herdecke. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Organisations- und Therapieforschung im Gesundheitswesen.

Till Jansen, Universität Witten/Herdecke

Till JANSEN ist Privatdozent an der Universität Witten/Herdecke und wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt "(Re-)Sozialisierung im Maßregelvollzug". Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Methodenentwicklung, Organisationssoziologie und soziologische Theoriebildung.

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Veröffentlicht

2021-09-29

Zitationsvorschlag

Vogd, W., Feißt, M., & Jansen, T. (2021). Wirkmächtigkeit therapeutischer Arrangements im Zwangskontext – eine kontexturanalytische Untersuchung zur Therapie eines pädophilen Mannes im Maßregelvollzug. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 22(3). https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3693