Sekundärtrauma in der qualitativen Forschung: Traumasensitivität in der Forschung zu sexualisierter Gewalt
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3697Schlagworte:
sexualisierte Gewalt, sekundäre Traumatisierung, compassion fatigue, vicarious trauma, Forschungsbelastung, compassion satisfaction, Vulnerabilität, Interviewforschung, Erkenntnistheorie, GegenübertragungAbstract
In diesem Beitrag widme ich mich der Frage nach den konkreten Belastungen für Wissenschaftler:innen im Forschungsfeld zu sexualisierter Gewalt. Im deutschsprachigen Raum wird sich im Unterschied zur internationalen Forschungslandschaft wenig mit der Rolle von Traumatisierungen in der qualitativen Forschung auseinandergesetzt, obwohl dies mit Blick auf die Prävalenzen in diesem Feld nahezu unumgänglich ist. Ausgehend von dieser Annahme stelle ich die Ansätze der Psychotraumatologie und deren Konzepte der sekundären Traumatisierung, der compassion fatigue theory und des vicarious trauma vor. Diese verknüpfe ich im Anschluss an Georg SIMMEL, Max WEBER, Georges DEVEREUX und der feministischen Tradition mit den Überlegungen zu den erkenntnistheoretischen Möglichkeiten der eigenen Vulnerabilität. Ich plädiere für eine traumasensitive qualitative Forschung insbesondere im Feld sensitiver Themen, um die Belastungen und vor allem erkenntnistheoretischen Chancen der Forschenden in den Blick zu nehmen.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2022 Rebecca Gulowski
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.