Die Re-Figuration von Räumen als langandauernder sozialer Wandel. Zum methodologischen Potenzial der historisch-vergleichenden Soziologie für Kulturvergleiche

Autor/innen

  • Jannis Hergesell Technische Universität Berlin

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-22.2.3709

Schlagworte:

Figurationssoziologie, historische Soziologie, historisch-vergleichende Sozialforschung, Kulturvergleich, Raumsoziologie, Raumforschung, Re-Figuration von Räumen

Abstract

Die Analyse sozialen Wandels aus soziohistorischer Perspektive ist eine der am längsten etablierten Strategien des soziologischen Vergleichs. Zahlreiche soziologische Klassiker*innen untersuchten kulturübergreifenden (langfristigen) sozialen Wandel mittels historisch-vergleichender Methodologie, durch welche Unterschiede und Regelmäßigkeiten von Transformationsprozessen in der Gegenwart durch die Rekonstruktion ihrer Vergangenheit zugänglich gemacht werden. Es existiert also ein umfassender historisch-soziologischer Forschungsstand, den Forscher*innen zur Analyse des langfristigen und fundamentalen sozialen Wandels nutzen können, der derzeit zu einer grundlegenden, weltweiten Restrukturierung räumlicher Ordnung führt und als Re-Figuration von Räumen bezeichnet wird. Dennoch wurde die vergleichende Methodologie der historischen Soziologie in der empirischen Analyse der Re-Figuration von Räumen noch nicht angewendet. Stattdessen beschränken sich Re-Figurationsforscher*innen derzeit auf Forschungsdesigns, die sich auf die Gegenwart konzentrieren. Daher schlage ich vor, das methodologische Potenzial der historisch-vergleichenden Sozialforschung für die Analyse der Re-Figuration von Räumen zu nutzen. Ich beginne mit der Diskussion geeigneter historisch-soziologischer Vergleichsstrategien für die Analyse kulturübergreifenden sozialen Wandels und der möglichen Nutzung von Struktureigentümlichkeiten als Vergleichsdimensionen. Anschließend führe ich aus, wie die Re-Figuration von Räumen als langfristiger sozialer Wandel verstanden werden kann. Auf dieser Grundlage skizziere ich eine universell vergleichende, kausal-analytische historisch-soziologische Methodologie für die Re-Figurationsforschung.

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Autor/innen-Biografie

Jannis Hergesell, Technische Universität Berlin

Jannis HERGESELL studied ancient studies at the Freie Universität Berlin and sociology and technology studies at the Technische Universität Berlin. There he received his doctorate with a thesis on the connection between the sociogenesis of elderly care and innovative care technologies. Jannis HERGESELL is currently research associate at the Technische Universität Berlin and the Leibniz Universität Hannover, in his research he focuses on historical sociology, sociology of innovation and digitalization, sociology of health and methodology of social research.

Veröffentlicht

2021-05-27

Zitationsvorschlag

Hergesell, J. (2021). Die Re-Figuration von Räumen als langandauernder sozialer Wandel. Zum methodologischen Potenzial der historisch-vergleichenden Soziologie für Kulturvergleiche. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 22(2). https://doi.org/10.17169/fqs-22.2.3709

Ausgabe

Rubrik

Die Refiguration von Räumen und das Problem des Kulturvergleichs I