Die Produktion religiöser Räume in Kapstadt, Barcelona und Montreal: Kulturtheoretische Perspektiven auf die Refiguration von Räumen und Kulturvergleiche
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-22.2.3716Schlagworte:
Cape Town, Montreal, Barcelona, Figurationssoziologie, Kulturvergleich, Raumsoziologie, Raumanalyse, Refigurierung von Räumen, urbaner Raum, ReligionAbstract
In diesem Artikel setze ich mich mit jüngeren Debatten zu Stadtentwicklung und religiösen Räumen auseinander und den wechselseitigen Einflüssen von religiösem Wandel und der Refigurierung von Räumen in Städten auf drei Kontinenten: Kapstadt (Afrika), Barcelona (Europa) und Montreal (Nordamerika). Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, dass die Raumstrategien von sozialen Akteur*innen und existierende Raumregime im Bereich urbaner Religion durch divergente Bezüge auf Säkularität und religiöser Vielfalt vermittelt werden. Meine These ist, dass die Refigurierung von Räumen im Kontext gegenwärtiger Prozesse globalen religiösen Wandels auf drei Prozesse zurückzuführen ist: 1. die Eventisierung, 2. die Infrastrukturierung und 3. die Patrimonialisierung von Religion. Diese Prozesse besitzen globale Bedeutung, haben jedoch jeweils lokal unterschiedliche Ausprägungen in den drei untersuchten Städten. Durch die Identifikation von Prozessen der Refigurierung von Räumen, die in allen drei Städten gleichermaßen von zentraler Bedeutung sind, hinterfrage ich die im Bereich der Stadtsoziologie einschlägige These, dass Städte im globalen Norden und globalen Süden durch Urbanismen geprägt sind, die so fundamental verschieden sind, dass sie sich der Vergleichbarkeit quasi entziehen. Mein Argument ist, dass vergleichende Untersuchungen unabdingbar sind, um sowohl die globalen strukturellen Kräfte wie auch die kulturellen Unterschiede zu entziffern. Der Artikel basiert auf ethnografischen Forschungen in Kapstadt, Barcelona und Montreal.
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