Mehrsprachigkeit und Translanguaging in Migrationsstudien: einige methodologische Überlegungen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3730Schlagworte:
Migrationsstudien, Mehrsprachigkeit, Translanguaging, linguistische Biografie, Positionalität der Forschenden, qualitative Forschung, Interview, Datenerfassung, Datenauswertung, russischsprachige Migrant:innenAbstract
Migration ist ein vielfältiges Forschungsfeld mit einer Vielzahl an Sprachen. Diese spezifische Art der Mehrsprachigkeit verweist auf die Frage nach der Übertragbarkeit von Wissen und Bedeutung in diversen linguistischen und kulturellen Kontexten. Für Migrationsstudien zu transnationalen Räumen ist ein reflektierter Umgang mit Sprache erforderlich; die Mehrsprachigkeit stellt Forschende in allen Forschungsphasen vor methodologische Herausforderungen. Dies ist besonders für qualitative Forschungsdesigns zutreffend, mit denen auf die Interpretation von Bedeutung abgezielt wird. In diesem Aufsatz befasse ich mich zuerst allgemein mit der Sprachnutzung im Forschungsablauf und spezifiziere dies danach für Migrationsstudien. Ich diskutiere unterschiedliche methodologische Anforderungen, die sich aus Mehrsprachigkeit in den Phasen der Datenerfassung, -bearbeitung und -auswertung ableiten. Anschließend untersuche ich Praxisformen des Translanguaging als Kennzeichen für multilingualen Sprachgebrauch und Begleiterscheinung von Migration und Transnationalismus. Dabei stütze ich mich auf ein eigenes Forschungsprojekt zu Immigrant Agency mit Immigrant:innen aus der ehemaligen Sowjetunion, deren Anreise nach Deutschland zwischen den 1990er und 2000er Jahren stattfand. Im Zuge dessen stelle ich dar, wie Mehrsprachigkeit produktiv für die Zwecke empirischer Forschung umgesetzt werden kann, um mit dem Konzept des Translanguaging transkulturelle Migrationspraxis besser zu verstehen.
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