Grenzen der Interpretation oder Interpretation im Grenzbereich: hermeneutische Perspektiven auf die Re-Figuration des Raumes und den interkulturellen Vergleich
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-22.2.3737Schlagworte:
Figurationssoziologie, interkultureller Vergleich, Soziologie des Raumes, Raumanalyse, Re-Figuration von Räumen, interkulturelle Daten, Hermeneutik, Wissenssoziologie, qualitative ForschungAbstract
In diesem Artikel diskutiere ich, wie Sozialwissenschaftler*innen interkulturelle Daten auf wissenschaftliche Weise interpretieren können. Ich argumentiere, dass sich die Interpretation interkultureller Daten bei der Anwendung von Methoden der Sozialforschung nicht grundlegend, sondern nur geringfügig von der Interpretation intrakultureller Daten unterscheidet. Allerdings ist es wichtig, Ko-Interpret*innen, die mit der untersuchten Kultur vertraut sind, in den Prozess der Interpretation interkultureller Daten einzubeziehen. Darüber hinaus erkläre ich, dass auch die Hermeneutik bei der Interpretation intrakultureller Daten unter Druck geraten ist: Die Prämisse der Einheit der Kultur der Untersuchten und der Untersuchenden setzt in der Hermeneutik voraus, dass Kulturen abgrenzbar sind und dass sie im Grunde nicht weiter unterteilt werden können. Wenn es eine solche Einheit der Kultur jemals gegeben hat, so ist diese Einheit zweifellos durch die internationalen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte und den damit einhergehenden Kontaktzwang erodiert. Ausgehend von diesen Überlegungen werden abschließend Möglichkeiten, aber auch Grenzen inter- und intrakultureller Interpretation dargestellt und diskutiert.
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