Tagungsessay: Probleme qualitativer Sozialforschung im Visier: Ein Gespräch

Autor/innen

  • Paul Sebastian Ruppel
  • Martin Dege Clark University
  • Molly Andrews University of East London
  • Corinne Squire University of East London

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.374

Schlagworte:

qualitative Forschung, narrative Forschung, Methodologie, Objektivität, Interdisziplinarität, Transdisziplinarität, Politik, Praxis, Intersektionalität, dichte Beschreibung

Abstract

Dieser Beitrag basiert auf den Diskussionsbeiträgen des Symposiums "Methods in Dialogue", das im Mai 2005 in der Nähe von Cambridge stattfand. Das Symposium wurde als Abschlussveranstaltung einer Seminarserie des London East Research Institute und des Centre for Narrative Research der University of East London veranstaltet und wurde unterstützt vom Economic and Social Research Council. Die öffentliche Unterstützung der Sozialforschung hängt zunehmend von ihrer Fähigkeit ab, gültige und zuverlässige Studien zu liefern, um diese der Politik und Praxis an die Hand zu geben. Die theoretischen Grundlagen der Sozialforschung scheinen sich jedoch in einem kritischen Zustand zu befinden. Sowohl durch qualitative als auch durch quantitative Methoden erzielte Ergebnisse werden immer mehr als widersprüchlich angesehen, offen für verschiedene Interpretationen. Ziel des Symposiums war es, qualitativ Forschende aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen zusammenzubringen, um den theoretischen Unterbau qualitativer Sozialforschung zu diskutieren. Viele der Teilnehmenden verbindet narrative Forschung mittels Erzählungen als methodischer Zugang oder Forschungsgegenstand, bei anderen liegt der Fokus beispielsweise auf (Auto-) Biografieforschung, Diskursanalyse, Grounded Theory Methodologie, visuellen Methoden oder Ethnografie. Die Narration fungierte in den Diskussionen häufig als Ausgangspunkt für methodologische Auseinandersetzungen und Überlegungen bezüglich Objektivität, Evidenz, Interpretation und Kontext. Weiterhin beschäftigten sich die Diskussionen mit "subjektiven" Interaktionen zwischen Forschenden und InformantInnen, mit Interdisziplinarität und mit den Wechselbeziehungen zwischen den Sozialwissenschaften und ihrem Umfeld. Die Diskussionen wurden geführt bezüglich Fragen wie beispielsweise: Welche Ziele verfolgt Sozialforschung und welchen Stimmen verleiht sie Gehör? Wie ist das Verhältnis von Forschenden und Forschungsteilnehmenden bezüglich der "Interpretationsrechte" an Daten? Wie kann "dichte Beschreibung" und die damit einhergehende umfassende soziale Interpretation mit der Notwendigkeit zusammengebracht werden, präzise Erklärungsmethoden zu verwenden und generalisierbare Ergebnisse zu erzielen? Welche spezifischen Probleme des Forschungsdesigns oder der Konzeption von Forschungsberichten treten bei dem Versuch des Empowerments von InformantInnen auf, wenn diese befähigt werden (sollen), die Forschung zu hinterfragen oder die Forschungsgeschichte zu ko-konstruieren? URN: urn:nbn:de:0114-fqs0801416

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografien

Paul Sebastian Ruppel

Paul Sebastian RUPPEL is student of psychology at Freie Universität Berlin. He is co-editor of the German "Journal für Psychologie". He is especially interested in qualitative research methods and narrative and postmodern approaches.

Martin Dege, Clark University

Martin DEGE is PhD candidate at Clark University, Worcester. He is co-editor of the German "Journal für Psychologie" and founding member of the Clark University Radical Psychology Group. In his current work he is focussing on the story, history, and philosophy of psychology as well as the institutional processes that constitute the field of psychology.

Molly Andrews, University of East London

Molly ANDREWS is co-director of the Centre for Narrative Research, University of East London, author of Shaping History: Narratives of Political Change (Cambridge University Press, 2007) and co-editor (with SQUIRE and TAMBOUKOU) of Doing Narrative Research (Sage, 2008).

Corinne Squire, University of East London

Corinne SQUIRE is co-director of the Centre for Narrative Research, University of East London, author of HIV in South Africa: Talking about the Big Thing (Routledge, 2007) and co-editor (with ANDREWS and TAMBOUKOU) of Doing Narrative Research (Sage, 2008).

Veröffentlicht

2008-01-31

Zitationsvorschlag

Ruppel, P. S., Dege, M., Andrews, M., & Squire, C. (2008). Tagungsessay: Probleme qualitativer Sozialforschung im Visier: Ein Gespräch. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(1). https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.374