Tagungsessay: Probleme qualitativer Sozialforschung im Visier: Ein Gespräch
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-9.1.374Schlagworte:
qualitative Forschung, narrative Forschung, Methodologie, Objektivität, Interdisziplinarität, Transdisziplinarität, Politik, Praxis, Intersektionalität, dichte BeschreibungAbstract
Dieser Beitrag basiert auf den Diskussionsbeiträgen des Symposiums "Methods in Dialogue", das im Mai 2005 in der Nähe von Cambridge stattfand. Das Symposium wurde als Abschlussveranstaltung einer Seminarserie des London East Research Institute und des Centre for Narrative Research der University of East London veranstaltet und wurde unterstützt vom Economic and Social Research Council. Die öffentliche Unterstützung der Sozialforschung hängt zunehmend von ihrer Fähigkeit ab, gültige und zuverlässige Studien zu liefern, um diese der Politik und Praxis an die Hand zu geben. Die theoretischen Grundlagen der Sozialforschung scheinen sich jedoch in einem kritischen Zustand zu befinden. Sowohl durch qualitative als auch durch quantitative Methoden erzielte Ergebnisse werden immer mehr als widersprüchlich angesehen, offen für verschiedene Interpretationen. Ziel des Symposiums war es, qualitativ Forschende aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen zusammenzubringen, um den theoretischen Unterbau qualitativer Sozialforschung zu diskutieren. Viele der Teilnehmenden verbindet narrative Forschung mittels Erzählungen als methodischer Zugang oder Forschungsgegenstand, bei anderen liegt der Fokus beispielsweise auf (Auto-) Biografieforschung, Diskursanalyse, Grounded Theory Methodologie, visuellen Methoden oder Ethnografie. Die Narration fungierte in den Diskussionen häufig als Ausgangspunkt für methodologische Auseinandersetzungen und Überlegungen bezüglich Objektivität, Evidenz, Interpretation und Kontext. Weiterhin beschäftigten sich die Diskussionen mit "subjektiven" Interaktionen zwischen Forschenden und InformantInnen, mit Interdisziplinarität und mit den Wechselbeziehungen zwischen den Sozialwissenschaften und ihrem Umfeld. Die Diskussionen wurden geführt bezüglich Fragen wie beispielsweise: Welche Ziele verfolgt Sozialforschung und welchen Stimmen verleiht sie Gehör? Wie ist das Verhältnis von Forschenden und Forschungsteilnehmenden bezüglich der "Interpretationsrechte" an Daten? Wie kann "dichte Beschreibung" und die damit einhergehende umfassende soziale Interpretation mit der Notwendigkeit zusammengebracht werden, präzise Erklärungsmethoden zu verwenden und generalisierbare Ergebnisse zu erzielen? Welche spezifischen Probleme des Forschungsdesigns oder der Konzeption von Forschungsberichten treten bei dem Versuch des Empowerments von InformantInnen auf, wenn diese befähigt werden (sollen), die Forschung zu hinterfragen oder die Forschungsgeschichte zu ko-konstruieren? URN: urn:nbn:de:0114-fqs0801416Downloads
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2008 Paul Sebastian Ruppel, Martin Dege, Molly Andrews, Corinne Squire
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.