Irritation, Erkenntnis und Verwandlung infolge eines Interviews mit einer muslimischen Umweltschutzaktivistin. (Narrative) Positionierung und Selbstreflexivität in der Interviewanalyse
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3746Schlagworte:
narrative Positionierungsanalyse, Ethnopsychoanalyse, (Inter-) Subjektivität, selbstreflexive Gesellschaftskritik, Antikapitalismus, religiöse und kulturelle Identitätskonstruktion, EthnografieAbstract
Selbstreflexivität eröffnet die Möglichkeit, eigene Irritationen, Gefühle und Assoziationen als Zugang zur Erkenntnis in den Forschungsprozess einzubeziehen. Einer Irritation nachzugehen, verlangt nach methodischen Wegen und reflexiven Verfahren der (Daten-)Triangulation und Interpretation. In diesem Beitrag veranschauliche ich anhand eines "irritierenden" Interviews, wie mir die Kombination von narrativer Positionierungsanalyse und ethnopsychoanalytischer Vorgehensweise dabei geholfen hat, meine Irritation besser zu verstehen und infolgedessen auch meine Emotion der Deutung zugänglich zu machen. Auf diesem Weg analysiere ich nicht nur die religiösen, sozialen und moralischen Positionierungspraktiken der interviewten Akteurin, sondern kann zeigen, wie innerhalb der Interviewbeziehung Inhalte und Formen kultureller und gesellschaftlicher Machtkonstellationen verhandelt wurden. Zuletzt reflektiere ich meine eigenen Vorannahmen und Anliegen, wodurch ich das theoretisch-praktische Verständnis der "selbstreflexiven Gesellschaftskritik" (EGGMANN 2009, S.255) neu ausloten und erweitern kann.
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