Performative Sozialwissenschaft: Praktiken, Zwecke, Kontexte

Autor/innen

  • Brian Roberts University of Central Lancashire

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.377

Schlagworte:

Performanz, performative Wende, performative Sozialwissenschaft

Abstract

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit aktuellen Arbeiten, die sich um das "Performative" bei der Untersuchung und Darstellung von sozialer Wirklichkeit bemühen. Hierzu versuche ich zunächst einige der wesentlichen Konzepte – wie Performanz, Perfomativität und performativ – ebenso zu präzisieren wie das Spektrum möglicher Ansätze (z.B. andere künstlerische Ansätze neben dem Drama) und die Beziehung zwischen den "Forschungssubjekten", den "Forschenden" und dem "Publikum". Ein besonderes Anliegen ist die Reflektion auf die Rolle der Forschenden – ich frage nach (beim Forschen, Schreiben, Dokumentieren und Analysieren, Präsentieren) erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten und erforderlichem Wissen, nach dem Involviertsein in (zumindest tendenziell) künstlerische Aktivitäten, nach dem Wechseln zwischen unterschiedlichen Rollen und sozialen Beziehungen (zu den "Beforschten", dem Publikum, der Gesellschaft). Eine sehr wichtige Frage beim Verbinden von Wissenschaft und Kunst in den Sozialwissenschaften und im Rahmen performativer Ansätze ist: "Was ist/bleibt das Besondere an Sozialwissenschaft in diesen Zusammenhängen?" Zur Beantwortung dieser Frage ziehe ich – als Quelle für Vergleiche und zur Inspiration – die Arbeit von KANDINSKY heran, der als Ethnograf, Maler, Lehrer, Designer, Theoretiker und Dichter ein Grenzgänger zwischen verschiedenen Disziplinen und Künsten war. Es ist, zu diesem Schluss komme ich, ein möglicherweise weitgehenderer Wende, die duch die "Wende zum Performativen" bei der Untersuchung sozialer Wirklichkeit sichtbar wird, eine Wende zu einem "vollständigeren Porträt" des Individuums als einem aktiven, kommunikativen und sinnlichen Wesen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0802588

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Autor/innen-Biografie

Brian Roberts, University of Central Lancashire

Brian ROBERTS has a PhD in Sociology from the University of Birmingham, UK. His research interests include narrative, biography, and communal identities. In an former FQS issue, Brian published "Political Activism and Narrative Analysis: The Biographical Template and the Meat Pot" (http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/3-04/04-3-10-e.htm).

Veröffentlicht

2008-05-31

Zitationsvorschlag

Roberts, B. (2008). Performative Sozialwissenschaft: Praktiken, Zwecke, Kontexte. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(2). https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.377