Relationale Soziologie im globalen Maßstab: feldtheoretische Perspektiven auf den Kulturvergleich und die Re-Figuration von Räumen

Autor/innen

  • Daniel Witte Universität Bonn
  • Andreas Schmitz RWTH Aachen University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3772

Schlagworte:

Feldtheorie, Feld der Macht, Figurationssoziologie, Gesellschaftsvergleich, Kulturvergleich, Ländervergleich, Raumsoziologie, Relationalität, Refiguration von Räumen

Abstract

Der Vergleich, obwohl eines der grundlegendsten Verfahren der Sozialwissenschaften, ist alles andere als eine unumstrittene Methode. Tatsächlich existiert nach wie vor ein enorm heterogenes Feld vergleichender Ansätze, die jeweils auf unterschiedliche intellektuelle Traditionen, verschiedenartige Verständnisse des "Vergleichens", spezifische Probleme und Forschungsstrategien bezogen sind. Verschiedene, auf ihre jeweilige Weise hochentwickelte komparative Forschungsrichtungen stehen so weitgehend unverbunden nebeneinander, wodurch letztlich analytische Potenziale verschenkt werden: ländervergleichende (häufig mit quantitativen Verfahren und erklärenden Zielsetzungen verknüpfte) Studien einerseits und kulturvergleichende (typischerweise mit qualitativen Verfahren und verstehend-hermeneutischen Anliegen verbundene) Ansätze andererseits. Die modernen Sozialwissenschaften sehen sich indes mit einer zunehmend komplexen globalen Wirklichkeit konfrontiert, die sich weniger als je zuvor adäquat auf der Grundlage einseitiger Referenzsysteme erfassen lässt. Vor diesem Hintergrund entwickeln wir in diesem Beitrag die Sozialraum- und Feldtheorie Pierre BOURDIEUs durch eine konsequent relationale Lesart in eine Richtung weiter, die es erlaubt, unterschiedliche Konzeptionen und Techniken des sozialwissenschaftlichen Vergleichs im Rahmen eines einheitlichen Bezugsrahmens zur Geltung zu bringen. Der Rückgriff auf diesen allgemeinen Bezugsrahmen eröffnet die Möglichkeit, nationale, internationale sowie transnationale Vergleiche anzustellen, ohne dabei die jeweiligen Referenzsysteme und die damit korrespondierenden Vergleichsentitäten essenzialisieren oder hypostasieren zu müssen.

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Autor/innen-Biografien

Daniel Witte, Universität Bonn

Daniel WITTE is research coordinator at the Käte Hamburger Center for Advanced Study "Law as Culture" at the University of Bonn. From 2019 to 2020, he served as interim professor of sociology with a focus on sociological theory and the history of social thought at Goethe University Frankfurt's Institute of Sociology. In his teaching and research, he focuses on sociological theory, including classical social theory, differentiation theory, and relational sociology, the sociology of law, the sociology of religion, and political sociology, with a special interest in cultural constellations of law, religion, and politics and their contested boundaries in a global comparative perspective.

Andreas Schmitz, RWTH Aachen University

Andreas SCHMITZ is interim professor of sociology at RWTH Aachen University, Germany. His main research interests are relational social theory, relational methodology, applied statistics, and generalized field theory.

Veröffentlicht

2021-09-29

Zitationsvorschlag

Witte, D., & Schmitz, A. (2021). Relationale Soziologie im globalen Maßstab: feldtheoretische Perspektiven auf den Kulturvergleich und die Re-Figuration von Räumen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 22(3). https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3772

Ausgabe

Rubrik

Die Refiguration von Räumen und das Problem des Kulturvergleichs II