Refiguration von Kindheiten im Kontext der Digitalisierung: ein Kulturvergleich räumlicher Dimensionen kindlichen Wohlbefindens
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3799Schlagworte:
Kindheit, vergleichende Kulturanalyse, Digitalisierung, normative Unterscheidungen, Figurationen, methodologischer Nationalismus, qualitative Forschung, Selbst-Konzepte, Raumsoziologie, Raumanalyse, WohlbefindenAbstract
Das Konzept des kindlichen Wohlbefindens gewinnt in international vergleichenden Studien zunehmend an Bedeutung und ist von zentraler Bedeutung für das Verständnis von Kindheiten und Generationenordnungen in Gesellschaften. Aktuelle Herausforderungen der theoretischen Konzeptualisierung kindlichen Wohlbefindens betreffen die Normativität des Konzepts, die Art und Weise, wie Kinder selbst Wohlbefinden konzeptualisieren und die Bedeutung sozialer und kultureller Kontexte. Dies gilt auch für die räumliche Dimension kindlichen Wohlbefindens, die bisher kaum systematisch untersucht wurde. Diese Leerstelle hat erhebliche theoretische und empirische Auswirkungen. In diesem Artikel gehen wir davon aus, dass ein besseres Verständnis der räumlichen Dimension von Wohlbefinden hilfreich ist, um nicht nur Wohlbefinden aus Sicht von Kindern besser zu verstehen, sondern auch, wie sich Kindheiten aktuell refigurieren. Auf Basis einer vergleichenden, multinationalen qualitativen Studie diskutieren wir den Wert einer raumanalytischen Auswertung jenseits eines methodologischen Nationalismus. Wir stützen uns dabei auf empirische Beispiele aus Baku (Aserbaidschan), Genf (Schweiz), Berlin (Deutschland), Sydney (Australien) und Tel Aviv (Israel). Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Handlungsmächtigkeit, Demokratisierung von Kindheit und die Bedeutung eines translokalen digitalen "eigenen Raums" zentrale Normen im Verständnis von Wohlbefinden der interviewten Kinder sind und zugleich Strukturmomente einer gegenwärtigen Refiguration von Kindheiten unter je spezifischen lokalen Bedingungen.
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