Refiguration von Kindheiten im Kontext der Digitalisierung: ein Kulturvergleich räumlicher Dimensionen kindlichen Wohlbefindens

Autor/innen

  • Tobia Fattore Macquarie University Sydney
  • Susann Fegter Technische Universität Berlin
  • Christine Hunner-Kreisel Universität Vechta

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3799

Schlagworte:

Kindheit, vergleichende Kulturanalyse, Digitalisierung, normative Unterscheidungen, Figurationen, methodologischer Nationalismus, qualitative Forschung, Selbst-Konzepte, Raumsoziologie, Raumanalyse, Wohlbefinden

Abstract

Das Konzept des kindlichen Wohlbefindens gewinnt in international vergleichenden Studien zunehmend an Bedeutung und ist von zentraler Bedeutung für das Verständnis von Kindheiten und Generationenordnungen in Gesellschaften. Aktuelle Herausforderungen der theoretischen Konzeptualisierung kindlichen Wohlbefindens betreffen die Normativität des Konzepts, die Art und Weise, wie Kinder selbst Wohlbefinden konzeptualisieren und die Bedeutung sozialer und kultureller Kontexte. Dies gilt auch für die räumliche Dimension kindlichen Wohlbefindens, die bisher kaum systematisch untersucht wurde. Diese Leerstelle hat erhebliche theoretische und empirische Auswirkungen. In diesem Artikel gehen wir davon aus, dass ein besseres Verständnis der räumlichen Dimension von Wohlbefinden hilfreich ist, um nicht nur Wohlbefinden aus Sicht von Kindern besser zu verstehen, sondern auch, wie sich Kindheiten aktuell refigurieren. Auf Basis einer vergleichenden, multinationalen qualitativen Studie diskutieren wir den Wert einer raumanalytischen Auswertung jenseits eines methodologischen Nationalismus. Wir stützen uns dabei auf empirische Beispiele aus Baku (Aserbaidschan), Genf (Schweiz), Berlin (Deutschland), Sydney (Australien) und Tel Aviv (Israel). Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Handlungsmächtigkeit, Demokratisierung von Kindheit und die Bedeutung eines translokalen digitalen "eigenen Raums" zentrale Normen im Verständnis von Wohlbefinden der interviewten Kinder sind und zugleich Strukturmomente einer gegenwärtigen Refiguration von Kindheiten unter je spezifischen lokalen Bedingungen.

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Autor/innen-Biografien

Tobia Fattore, Macquarie University Sydney

Tobia FATTORE is a senior lecturer at the Department of Sociology, Macquarie University. His research areas include sociology of childhood, sociology of work, child protection, child well-being, sociology of organizations and institutions.

Susann Fegter, Technische Universität Berlin

Susann FEGTER is a professor for general and historical educational sciences at the Faculty of Humanities and Educational Sciences at Technische Universität Berlin. Her research areas include international childhood and youth studies, pedagogical professions, gender studies and social differences, discourse analysis, qualitative research, digital and urban childhoods.

Christine Hunner-Kreisel, Universität Vechta

Christine HUNNER-KREISEL is a professor for transculturality and gender at the University of Vechta. Her area of expertise is research on childhood and youth, and her research topics include growing up in migrant societies, migration and mobility processes in Germany and Azerbaijan, child and youth well-being with reference to questions of social inequalities.

Veröffentlicht

2021-09-29

Zitationsvorschlag

Fattore, T., Fegter, S., & Hunner-Kreisel, C. (2021). Refiguration von Kindheiten im Kontext der Digitalisierung: ein Kulturvergleich räumlicher Dimensionen kindlichen Wohlbefindens. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 22(3). https://doi.org/10.17169/fqs-22.3.3799

Ausgabe

Rubrik

Die Refiguration von Räumen und das Problem des Kulturvergleichs II