Mehr Partizipation im Kontext rekonstruktiver Forschung: Erklärvideos als didaktischer Einstieg in die Forschung mit der dokumentarischen Methode

Autor/innen

  • Matthias Otten Technische Hochschule Köln
  • Sebastian Hempel Hochschule RheinMain

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3801

Schlagworte:

rekonstruktive Forschung, dokumentarische Methode, Partizipation, partizipative Forschung, Erklärvideos, Hochschuldidaktik, forschungsnahes Lernen

Abstract

In diesem Beitrag gehen wir am Beispiel der dokumentarischen Methode darauf ein, wie eine rekonstruktive Forschungsmethodologie für forschungspraktisch unerfahrene Menschen durch Erklärvideos in verständlicher Sprache didaktisch anschlussfähig gemacht werden kann. Hintergrund dieses Vorschlags ist unsere Erfahrung, dass für Personen ohne konkrete Forschungserfahrung überhaupt erst einmal eine Annäherung an rekonstruktives Denken als genuine Forschungslogik herzustellen ist, um dann z.B. forschendes Lernen mit sinnverstehenden Methoden oder die Partizipation von Co-Forschenden in rekonstruktiven Projekten zu ermöglichen. Ausgangspunkt für die Erstellung unserer Videos war ein aktuelles Forschungsprojekt zu inklusiver Erwachsenenbildung. Als rekonstruktiv Forschende in einem teilweise partizipativ angelegten Verbundforschungsprojekt mussten wir unser methodisches Vorgehen so aufbereiten, dass alle Mitglieder einer partizipativen Forschungsgruppe das Zustandekommen unserer Ergebnisse substanziell nachvollziehen konnten. Auf dieser Basis reflektieren wir das grundsätzliche Verhältnis von rekonstruktiver Forschung als genuine Forschungsmethodologie und partizipativer Forschung als praktischem Forschungsstil. Dabei begründen wir am Beispiel der dokumentarischen Methode unsere Position, dass Forschende, die mit rekonstruktiven Ansätzen arbeiten, auf der Erkenntnisebene von einer stärkeren partizipativen Ausrichtung profitieren können und sich dem auch aus forschungsethischen Gründen nicht verschließen sollten.

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Autor/innen-Biografien

Matthias Otten, Technische Hochschule Köln

Matthias OTTEN lehrt und forscht seit 2009 als Professor für Politikwissenschaft und interkulturelle Bildung am Institut für Interkulturelle Bildung und Entwicklung der Technischen Hochschule Köln. Seine Arbeitsschwerpunkte sind interkulturelle und internationale soziale Arbeit, Migrations- und Fluchtforschung, Teilhabeforschung, Disability Studies und qualitative Sozialforschung.

Sebastian Hempel, Hochschule RheinMain

Sebastian HEMPEL ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain und Promovend am Hessischen Promotionszentrum für Soziale Arbeit. In seiner Dissertation forscht er rekonstruktiv zu Normalitätsorientierungen in verschiedenen Handlungskontexten der sozialen Arbeit.

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Veröffentlicht

2022-01-29

Zitationsvorschlag

Otten, M., & Hempel, S. (2022). Mehr Partizipation im Kontext rekonstruktiver Forschung: Erklärvideos als didaktischer Einstieg in die Forschung mit der dokumentarischen Methode. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 23(1). https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3801

Ausgabe

Rubrik

FQS-Debatte: Lehren und Lernen qualitativer Methoden