The Ethnographer Unbared: Würdigung des Hasses in unbequemen Gefilden
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-23.1.3857Schlagworte:
Emotionen, Ethnografie, Feldforschung, Post-Konflikt-Situation, HassAbstract
Obwohl Emotionen von Forscher*innen oft als tabu angesehen werden, stelle ich hier mein eigenes Felderleben in den Mittelpunkt, um zu einem tieferen ethnografischen Verständnis zu gelangen. Emotionen von Forscher*innen sind zentral dafür, um sich mit der chaotischen Realität des Lebens im Feld auseinanderzusetzen und über ethnografische Erfahrungen zu reflektieren, lange nachdem die Feldforschung abgeschlossen ist. Ich stelle die Frage, welche Verantwortung Forscher*innen gegenüber dem Respekt vor eigenen Emotionen als ethnografischen Daten haben. Insbesondere beschäftige ich mich mit der Emotion des Ekels bei mir als Forscherin. Warum vermeiden es Ethnograf*innen, sich mit Ekelgefühlen auseinanderzusetzen, und warum sind Abneigung und Hass so schwer zu benennen? Ist Hass etwas, das Ethnograf*innen würdigen können? Mittels dreier Geschichten beleuchte ich die Beziehungen zwischen mir und den Befragten auf diesem unangenehmen Terrain. Ich schreibe über Vinith, einen Teilnehmer, den ich gehasst habe, aber es geht mehr um mich als um Vinith – es geht um die Überschneidung zwischen uns und um meinen eigenen Kampf, ihn authentisch darzustellen als jemanden, den ich sowohl verabscheute als auch in seiner ganzen Menschlichkeit sah. Es geht um den Weg, den ich gegangen bin, um meine Beziehung zu Vinith zu würdigen, nicht trotz, sondern wegen der Stärke meiner Gefühle ihm gegenüber.
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