Interaktionsspuren im digitalen Raum: Zum Spannungsfeld von Öffentlichkeit und Anonymität in qualitativen Forschungsprozessen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-23.3.3893Schlagworte:
Anonymisierung, Rekrutierung, Datenschutz, Datenmanagement, Internet, soziale Medien, qualitative Forschung, EthikAbstract
Die zunehmende Nutzung des Web 2.0 in verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses führt dazu, dass qualitativ Forschende und Beforschte, teils unreflektiert, online Datenspuren ihrer Interaktionen erzeugen. Bisher wurde nur vereinzelt thematisiert, was das für veränderte Anonymitätsverhältnisse bedeutet. Mit unserem Artikel wollen wir zu der Debatte um Forschungsethik, Datenschutz und -management beitragen. Anhand eines fiktiven Fallbeispiels identifizieren wir drei Typen von Interaktionsspuren im digitalen Raum: Rekrutierungsspuren, Öffentlichkeitsarbeitsspuren und Teilnahmespuren. Diese Spuren können zur Deanonymisierung der Teilnehmenden entgegen deren Willen führen. Basierend auf einem systematischen Literaturreview zu Anonymität und Nutzung des Web 2.0 in der qualitativen Forschung schlagen wir forschungspraktische Umgangsweisen mit den identifizierten Interaktionsspuren im digitalen Raum vor und fassen diese in einer Checkliste zur Reflexion und Dokumentation eigener Tätigkeiten in den sozialen Medien zusammen. Wir wollen qualitativ Forschende für oft beiläufig online produzierte Daten sensibilisieren und zum Austausch über die vielfältigen Entscheidungen, die Forschende und Beforschte bei der Kommunikation und Selbstdarstellung im Web 2.0 treffen, anregen.
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