Pragmatische Kontexte, Multimodalität und kulturelle Archive: Grenzerkundungen metaphorischer Quellbereiche am Beispiel Organspende
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-23.3.3906Schlagworte:
systematische Metaphernanalyse, Metaphern, Quellbereiche, kulturelle Archive, Multimodalität, Wissen, Übertragung, Methodologie, Organspende, TransplantationAbstract
Im vorliegenden Artikel wird der Kern der Metapherndefinition der kognitiven Linguistik adressiert: die Übertragung von Bedeutung von einem Quellbereich auf einen Zielbereich. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Identifikation, Diskussion und methodischen Erweiterung des Verständnisses von metaphorischen Quellbereichen und damit eine weitere Ausdifferenzierung der Möglichkeiten der Metaphernanalyse als sozialwissenschaftlicher Methode. Hierzu werden am Beispiel der Organspende drei empirische Fälle vorgestellt, in denen die Frage nach dem jeweiligen Quellbereich auf der wortsemantischen Ebene nicht ohne Weiteres zu beantworten ist und die daher eine weitergehende methodische Diskussion erlauben. In der Analyse der drei Fälle wird vorgeführt, wie sich die Identifikation des Quellbereichs systematisch in Fragen nach den pragmatischen Kontexten, der Modalität der jeweiligen Repräsentation sowie der kulturellen Archive, aus denen sich Vorstellungen von Organspende schöpfen, übersetzen lässt. Durch eine solche Erkundung von Grenzbereichen der Methode können zunächst scheinbar metaphorisch unverdächtige Elemente der Kommunikation über Organspende überhaupt erst als Metaphern erkannt werden. Auf dieser Grundlage ergibt sich nicht nur ein Einblick in die vielschichtige Metaphorik der Organspende, sondern es zeigt sich das Potenzial des methodischen Instrumentariums der Metaphernanalyse als multimodale und kontextualisierende Methode.
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