Wissenschaftliche Communities in der Mixed-Methods-Forschung: Beziehungen zwischen Forschungsfeldern und Wissenschaftler*innen

Abstract

In diesem Beitrag untersuche ich die Produktion und Verbreitung von Wissen innerhalb einer spezifischen wissenschaftlichen Gemeinschaft in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung und Institutionalisierung: der Gruppe der sich selbst bewusst als Mixed-Methods-Forscher*innen identifizierenden Wissenschaftler*innen. Dabei lege ich den Schwerpunkt auf Zitationen innerhalb dieser Gruppe und gehe davon aus, dass das Zitierverhalten im Zusammenhang mit der Absicht von Forschenden steht, nicht nur ihre Arbeit sachlich innerhalb eines Forschungsfeldes zu positionieren, sondern auch sich selbst innerhalb der sozialen Gemeinschaft der Forscher*innen. Zur Analyse der relevanten Felder sowie der Struktur der Wissensgemeinschaft hinsichtlich ihrer Zitationspraxis nutze ich Methoden der Zitationsanalyse (Citation Network Analysis). Mittels Identifikation der Sub-Gemeinschaften und der einflussreichsten Autor*innen innerhalb des Netzwerks lassen sich die wichtigsten Gegenstandsbereiche und methodologischen Felder bestimmen, in denen Mixed Methods erwähnt werden. Abschließend diskutiere ich die Implikationen dieser Netzwerkstruktur im Hinblick auf Macht- und Hegemonieverhältnisse. Dies beinhaltet auch die Funktion von Autor*innen innerhalb des Netzwerks, die marginal erscheinen, für die Zitationspraktiken jedoch insofern von Bedeutung sind, als sie eine Brückenfunktion zwischen den verschiedenen Sub-Gemeinschaften erfüllen.