Das dichterische Vermächtnis einer Überlebenden des Holocaust: Auf dem Weg zu einer neuen performativen Sozialwissenschaft
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.405Schlagworte:
Auschwitz-Birkenau, Holocaust, neue Präsentationsformate, DichtungAbstract
Performative Sozialwissenschaft gewährt Forschenden eine lange erwünschte Plattform, um über traditionelle Wege der Datenerhebung, Analyse und Präsentation ihrer Ergebnisse hinauszugelangen hin zu einer Art der Beschäftigung mit und Beantwortung von Forschungsfragen, die den besonderen Charakter des Ausgangsmaterials nicht aus den Augen verliert. Damit die sozialwissenschaftliche Stimme Gehör findet, müssen neue Wege erprobt werden, um soziale Wirklichkeit darzustellen; Weg, die alte und rigide Vorstellungen von qualitativer Sozialforschung "entkrampfen" zugunsten moderner und flexibler Ansätze, die auch für die interdisziplinäre Zusammenarbeit taugen. Indem wir die theoretischen und paradigmatischen Grenzen unserer Arbeit neu definieren, können wir andere einladen, die Welt aus zusätzlichen Blickwinkeln zu betrachten. In diesem Beitrag werden die Potenziale eines performativen Ansatzes genutzt, um die Lebenserfahrungen einer Überlebenden des Holocaust vorzustellen, zu denen auch die Internierung im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gehörte. Aus der visuellen und textlichen Reise eines "Forschungsgesprächs" mit der Überlebenden, in die auch Fotografien und Gedichte eingegangen waren, ist eine "Foto-Text-Montage" entstanden, die eine auch empathische Beschäftigung mit deren Zeugnis und Vermächtnis ermöglichen soll. Ich bemühe mich dabei um ein neues Nebeneinanderstellen von Bildern und Worten mit dem Ziel eines besseren Nachvollzugs der Beziehung zwischen ihr und mir, des Forschungsprozesses und seiner Ergebnisse. Es werden Aspekte von Forschung als Prozess des chronologischen, zeitlichen und räumlichen Vertrautwerdens mit den Daten ebenso behandelt wie die Bedeutung der Präsentation (Formate, Layout). Und es wird auf diese Weise sichtbar, was in traditionellen Ansätzen zumeist unsichtbar bleibt – die eigene "Reise" als Forscherin und die Einsichten, die in ihrem Verlauf gewonnen wurden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0802285Downloads
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Veröffentlicht
2008-05-31
Zitationsvorschlag
Rapport, F. (2008). Das dichterische Vermächtnis einer Überlebenden des Holocaust: Auf dem Weg zu einer neuen performativen Sozialwissenschaft. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(2). https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.405
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Copyright (c) 2008 Frances Rapport
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