Das dichterische Vermächtnis einer Überlebenden des Holocaust: Auf dem Weg zu einer neuen performativen Sozialwissenschaft

Autor/innen

  • Frances Rapport Swansea University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.405

Schlagworte:

Auschwitz-Birkenau, Holocaust, neue Präsentationsformate, Dichtung

Abstract

Performative Sozialwissenschaft gewährt Forschenden eine lange erwünschte Plattform, um über traditionelle Wege der Datenerhebung, Analyse und Präsentation ihrer Ergebnisse hinauszugelangen hin zu einer Art der Beschäftigung mit und Beantwortung von Forschungsfragen, die den besonderen Charakter des Ausgangsmaterials nicht aus den Augen verliert. Damit die sozialwissenschaftliche Stimme Gehör findet, müssen neue Wege erprobt werden, um soziale Wirklichkeit darzustellen; Weg, die alte und rigide Vorstellungen von qualitativer Sozialforschung "entkrampfen" zugunsten moderner und flexibler Ansätze, die auch für die interdisziplinäre Zusammenarbeit taugen. Indem wir die theoretischen und paradigmatischen Grenzen unserer Arbeit neu definieren, können wir andere einladen, die Welt aus zusätzlichen Blickwinkeln zu betrachten. In diesem Beitrag werden die Potenziale eines performativen Ansatzes genutzt, um die Lebenserfahrungen einer Überlebenden des Holocaust vorzustellen, zu denen auch die Internierung im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gehörte. Aus der visuellen und textlichen Reise eines "Forschungsgesprächs" mit der Überlebenden, in die auch Fotografien und Gedichte eingegangen waren, ist eine "Foto-Text-Montage" entstanden, die eine auch empathische Beschäftigung mit deren Zeugnis und Vermächtnis ermöglichen soll. Ich bemühe mich dabei um ein neues Nebeneinanderstellen von Bildern und Worten mit dem Ziel eines besseren Nachvollzugs der Beziehung zwischen ihr und mir, des Forschungsprozesses und seiner Ergebnisse. Es werden Aspekte von Forschung als Prozess des chronologischen, zeitlichen und räumlichen Vertrautwerdens mit den Daten ebenso behandelt wie die Bedeutung der Präsentation (Formate, Layout). Und es wird auf diese Weise sichtbar, was in traditionellen Ansätzen zumeist unsichtbar bleibt – die eigene "Reise" als Forscherin und die Einsichten, die in ihrem Verlauf gewonnen wurden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0802285

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Autor/innen-Biografie

Frances Rapport, Swansea University

Frances RAPPORT is a social scientist with a background in the Arts. She is Professor of Qualitative Health Research at the School of Medicine, Swansea University, UK, and Head of the Qualitative Research Unit. She holds the position of Honorary Senior Research Fellow at De Montfort University, Leicester and is a Fellow of the Royal Society of Arts. Her research interests include: survivor stories and trauma, innovative methodological approaches to qualitative health research, and Assisted Reproductive Technology Medicine. Frances is currently exploring "within-method" and narrative approaches to understanding health professionals' reflections on inhabited workspace and Holocaust survivor stories. She is taking a six-month sabbatical at Harvard University to continue her work on Holocaust survivor narratives and trauma.

Veröffentlicht

2008-05-31

Zitationsvorschlag

Rapport, F. (2008). Das dichterische Vermächtnis einer Überlebenden des Holocaust: Auf dem Weg zu einer neuen performativen Sozialwissenschaft. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(2). https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.405