Making of "Harry and Susie Get Married?: Ein performativer Ansatz der Datenerhebung

Abstract

In diesem Beitrag wird der mögliche Nutzen und werden Schwierigkeiten diskutiert, die resultieren, wenn kunstbasierte Medien zur Erhebung sozialwissenschaftlicher Daten zum Einsatz kommen. Dabei wird auf eine Studie zurückgegriffen, die sich mit den Erfahrungen ehemaliger (Alkohol-) Abhängiger befasst, die an einer partizipativen Theaterinitiative mitarbeiteten. Von Interessiere sind insbesondere partizipative Methoden als Mittel, an der sozialen Wirklichkeit der Forschungsteilnehmer/innen teilhaben zu können: Ich konzentriere mich im Beitrag auf die Frage, wie die Teilnehmer/innen die Theaterinitiative wahrgenommen haben und wie brauchbar die Daten sind, die durch performative und kollaborative Interaktionen gesammelt wurden. Zusammenfassend scheint ein performativer Ansatz der Datenerhebung trotz einiger Begrenzungen neue Wege zu eröffnen, Forschungsteilnehmer/innen deutlich mehr Macht über die (Re-) Präsentation ihrer eigenen Stimme(n) zu gewähren als im Falle traditioneller Forschung. Ich diskutiere auch einige Möglichkeiten der (Wieder-) Vergegenwärtigung durch performative Methoden, wobei ich insbesondere die Frage behandele, inwieweit die Zusammenarbeit in der Theaterinitiative als Fokusgruppen-Diskussion konzeptualisiert werden kann. Insgesamt versuche ich zu zeigen, in welcher Weise ein performativer Ansatz dazu beitragen kann, die Begrenzungen traditioneller akademischer Darstellungsformen produktiv zu überschreiten, um Wissensformen und Erfahrungen sozial marginalisierter Gruppen angemessen einbeziehen und präsentieren zu können. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0802478