Review: Susanne Spindler (2006). Corpus delicti. Männlichkeit, Rassismus und Kriminalisierung im Alltag jugendlicher Migranten
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.435Schlagworte:
Migranten, Männlichkeit, Gewalt, Kriminalisierung, BiografieforschungAbstract
In ihrer 2006 als Buch erschienenen Dissertation befasst sich Susanne SPINDLER mit den Zusammenhängen zwischen Männlichkeit, Rassismus und Kriminalisierung bei jugendlichen Migranten. SPINDLER interpretiert hierzu die Ergebnisse aus elf biografischen Interviews mit inhaftierten jugendlichen Migranten. Dabei stehen insbesondere Prozesse der Vergeschlechtlichung im Fokus: Da den Jugendlichen Formen anerkannter Männlichkeit versagt bleiben, ist SPINDLER zufolge nur noch der Rückzug auf eine extrem körper- und gewaltbetonte Form der Männlichkeit möglich, die den Weg in die Kriminalität und das Gefängnis ebnet. Das Buch bietet interessante Einblicke in den Prozess der Kriminalisierung bei jugendlichen Migranten und bereichert das Forschungsfeld um eine neue Perspektive, auch wenn die Argumentation SPINDLERs letztlich zu einseitig bleibt, da mit dem Rückzug auf die körperbetonte Männlichkeit nur ein Aspekt betrachtet wird und andere Faktoren, die für das Verständnis der beobachteten Prozesse hilfreich sein könnten, von vornherein ausgeblendet werden. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0802103Downloads
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Veröffentlicht
2008-05-31
Zitationsvorschlag
Simonson, J. (2008). Review: Susanne Spindler (2006). Corpus delicti. Männlichkeit, Rassismus und Kriminalisierung im Alltag jugendlicher Migranten. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(2). https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.435
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