Tagungsessay: Gibt es eine Legitimationskrise qualitativer Forschung?

Autor/innen

  • Shalva Weil Hebrew University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.438

Schlagworte:

qualitative Methoden, Legitimationskrise, Qualität, Verfahren

Abstract

Dieser Beitrag befasst sich mit einem Exploratory Workshop on Improving the Quality of Qualitative Research, der – gefördert von der European Scientific Foundation (ESF) – im Juni 2007 in Kristiansand, Norwegen, stattgefunden hat. Hierzu versammelten sich europäische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher disziplinärer Herkunft und methodologischer Verortung, um den State of the Art und die Qualität qualitativer Forschung in ihren jeweiligen Bezugsfeldern zu diskutieren. Der Fokus galt insbesondere der mangelnden Glaubwürdigkeit bzw. fortdauernden Kritik qualitative Forschungsmethodik insbesondere durch quantitativ-orientierte Kolleginnen und Kollegen. Dies aufgreifend wurden unterschiedliche Methodologien, Verfahren und Forschungsdesigns diskutiert mit Blick auf Möglichkeiten der Verbesserung qualitativer Methodik und auf einen Ausgang aus der Legitimationskrise qualitativer Forschung. Vorschläge hierzu betrafen u.a. Verbesserungen der Anleitungen zur Durchführung qualitativer Studien (MAEDER) oder von Forschungsdesigns (GOBO, SILVERMAN) bzw. Vorschläge zu einer konsequenteren Triangulation von Daten und Verfahren (KONECKI). Von anderen wurden Vorschläge in Richtung eines systematischeren Einsatzes z.B. von Reflexivität (BUSCATTO) oder lebensgeschichtlichem Material (BERTAUX) gemacht; wieder andere favorisierten innovative Methoden wie applied theatre (HUNDT) oder einen breiteren Einsatz von Audio-Techniken (HEATH). PRIOR unterstrich die Bedeutung von Repositorien für qualitative Forschung, DREW eine deutlichere Orientierung in Richtung von Konversationsanalysen. Wieder andere Beiträgen befassten sich mit der Unterschiedlichkeit von Informant(inn)en in verschiedene Typen von Untersuchungen: RYEN berichtete aus seiner Arbeit mit sog. "Schlüsselpersonen", während WEIL Chancen und Schwierigkeiten kollaborativer Forschung diskutierte. KVALE schließlich fokussierte auf qualitative Forschung als "Handwerk". Hinzu kamen einige praktische Hinweise u.a. von jüngeren Workshopbesucher(inne)n sowohl zur Fortführung der Diskussion als auch zur Verbesserung der Qualität qualitativer Forschung. URN: urn:nbn:de:0114-fqs080264

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Autor/innen-Biografie

Shalva Weil, Hebrew University

Shalva WEIL (http://www.qualitative-research.net/fqs/beirat/weil-e.htm) is a Senior Researcher at the Research Institute for Innovation in Education, Hebrew University of Jerusalem, Israel. She is a member of the Executive Committee of the European Sociological Association (ESA) and immediate past President of its Research Network "Qualitative Methods"; she is the President of SOSTEJE (Society for the Study of Ethiopian Jewry). Her major research areas are: qualitative methodology; anthropology of India and Ethiopia; ritual, ethnicity, and diasporas.

Veröffentlicht

2008-05-31

Zitationsvorschlag

Weil, S. (2008). Tagungsessay: Gibt es eine Legitimationskrise qualitativer Forschung?. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 9(2). https://doi.org/10.17169/fqs-9.2.438